Die Schweiz, Zuflucht der Kriminellen und Korrupten
Wenn die Schweiz internationale Schlagzeilen macht, dann sind sie meist negativ. Nun hat auch die Innenpolitik das Problem erkannt.

Der Franzose ist charmant, der Italiener promiskuitiv, der Deutsche pingelig und der Schweizer? Der Schweizer ist ein verschwiegener Schuft. Ein adrett gekleideter Banker. Ein geldgieriger und manchmal ausländerfeindlicher Unsympath. Ein Gnom aus Zürich. Als die «New York Times» früh am Mittwochmorgen als erstes Medium über die Verhaftung der Fifa-Funktionäre im Zürcher Nobelhotel «Baur au Lac» berichtete, wurde sofort ein altes Vorurteil bedient: Die Schweiz, letzte Zuflucht der Kriminellen und Korrupten. So war es während Jahren, als das Bankgeheimnis Schutz für potenziell schmutziges Geld aus aller Welt bot. So ist es in all den Jahren, in denen die Schweizer Politik «die schützende Hand» über die Fifa hält, wie es die ARD kürzlich in einem eindrücklichen Dokumentarfilm beschrieb.