
Syriens Präsident Bashar al-Assad lässt seine rebellischen Bürger seit Sommer 2011 foltern, mit Giftgas töten, mit Benzin-gefüllten Fässern bombardieren. Die angedrohte US-Intervention blieb dennoch aus – bis die Messer schwingenden Barbaren vom Islamischen Staat (IS) kamen. Die Extremisten griffen die mit Washington befreundeten Kurden im Nordirak an, enthaupteten vier Amerikaner und Briten, versklavten Tausende Jesiden-Frauen. Auch Araber und Europäer wollten eigentlich nicht eingreifen in Syrien, lieferten den Rebellen lieber Waffen oder Medikamente. Nun fliegen sie mit den Amerikanern. In Berlin oder Paris sah man jahrelang keine Grossdemonstrationen gegen das von Assad befohlene Morden. Erst seit die IS-Miliz Kobane belagert, werden in Europa Sprechchöre skandiert.
Die Sehnsucht nach dem Befreiungsschlag
Einmischungen im Nahen und Mittleren Osten haben in den vergangenen Jahren nur neue zerstörerische Kräfte freigesetzt.