Die Slowakei lässt Griechenland im Stich
Als bislang einziges Land der Euro-Zone hat die Slowakei Finanzhilfen für das krisengeschüttelte Griechenland verweigert. Das Parlament entschied mit 79 von 150 Stimmen, sich nicht an den Notkrediten zu beteiligen.
Die Abgeordneten folgten in Bratislava der neuen Ministerpräsidentin Iveta Radicová, die sich anders als die Vorgängerregierung gegen die Hilfen ausgesprochen hatte. Der Anteil der Slowakei an dem insgesamt 110 Milliarden Euro schweren Hilfspaket sollte 800 Millionen Euro betragen.
Zugleich stimmte das Parlament in Bratislava für eine Teilnahme des Landes am Euro-Rettungsschirm, der prinzipiell allen Euro-Ländern in Haushaltsnöten zu Gute kommen und die Gemeinschaftswährung stabilisieren soll. Der Rettungsschirm hat ein Kreditvolumen von 750 Milliarden Euro: 60 Milliarden Euro kommen von der EU-Kommission, 250 Milliarden vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und 440 Milliarden von den 16 Euro-Ländern. Der slowakische Anteil beläuft sich hier auf 4,4 Milliarden Euro. Das osteuropäische Land ist seit 2004 in der EU und gehört seit 2009 der Euro-Zone an.
Die griechische Regierung hatte angesichts einer drohenden Staatspleite mit den Euro-Ländern und dem IWF rigide Sparpläne vereinbart und dafür im Gegenzug Zusagen für Kredithilfen in Höhe von insgesamt bis zu 110 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre erhalten. Athen muss allein in diesem Jahr sein Staatsdefizit von fast 13 Prozent auf rund acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts verringern.
AFP/bru
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch