«Die SP stösst eine wichtige Debatte an»
Medienwissenschaftler Manuel Puppis kann dem SP-Positionspapier zur Medienpolitik viel Positives abgewinnen. Die direkte Förderung von Regionalzeitungen und Onlinemedien habe sich im Ausland bewährt.

Herr Puppis, die SP ortet Vielfalts- und Qualitätsdefizite in der Schweizer Medienlandschaft und hat damit eine medienpolitische Debatte angestossen. Teilen Sie die Meinung? Ja, die Schweizer Medienlandschaft befindet sich in einer Krise. Vor allem die Printmedien verlieren an Auflage und Anzeigenkunden. Bisher haben die Zeitungen keine Lösungen gefunden, wie sie diese Einnahmeausfälle wieder wettmachen könnten. Sie versuchen nun, mit Paywalls online Geld zu machen, aber das kann die Einnahmeausfälle zumindest bisher nicht decken. Zudem schreitet durch die finanziellen Probleme vieler Zeitungen ein starker Konzentrationsprozess voran. Vielerorts bestehen heute regionale Monopole. Und viele Zeitungen erscheinen heute durch Kooperationen mit anderen Blättern nur noch im Kopfblattsystem. Insofern besteht sicher ein Defizit – und die Verlage haben kein Patentrezept gegen die Krise.