Die Stechmücken haben eine Lobby
Die angebliche Mückenplage an der Mündung der Thur ist ein Hirngespinst, sagen Gewässerschützer. Man solle etwas gelassener bleiben.

Genervte Anwohner, weniger Ausflügler und somit Umsatzeinbussen in den Restaurants und bei Fährbetrieben: Die Mücken in den Zürcher Thurauen sorgten in diesem Sommer bereits für mehrere Schlagzeilen. Die Gewässerschutzorganisation Aqua Viva will jedoch nicht ins Klagelied einstimmen. Die Lage im Sommer 2016 sei nicht schlimmer als in anderen Jahren, teilte sie heute Montag mit.
Das Bild, das in den vergangenen Wochen von einzelnen Exponenten gezeichnet worden sei, stimme so einfach nicht. Langjährige Anwohner von Ellikon und Flaach würden bestätigen, dass die Situation keineswegs aussergewöhnlich sei. Die Umsatzeinbussen bei Gastronomie und Fährbetrieben seien wohl eher auf das schlechte Wetter zurückzuführen als auf die Mücken.
Chemieeinsatz kommt nicht infrage
Aqua Viva fordert «etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit Stechmücken» und erinnert daran, dass die Tierchen einen wichtigen Platz im Ökosystem einnehmen. Sie zu bekämpfen, kommt für die Organisation zum jetzigen Zeitpunkt deshalb nicht infrage. Die Larvendichte in den Tümpeln liege noch unter dem Grenzwert von 100 bis 200 Larven pro Liter Wasser. Und selbst dieser Grenzwert sei tief angesetzt und ein Entgegenkommen an die Bevölkerung.
Steigt die Larvendichte über den Grenzwert, kann der Kanton das Biozid BTI (Bacillus thuringinsis israelensis) ausbringen. Allerdings nur von Hand an stark befallenen Stellen, nicht mit Helikoptern wie etwa im Tessin. Bisher gab es im Kanton Zürich erst einmal einen BTI-Einsatz, im Jahr 2013, ebenfalls in den Thurauen.
SDA/hub
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