Die tragische Geschichte der Schutzpatronin der Mineure
Beim morgigen Durchschlag des längsten Tunnels der Welt spielt auch die heilige Barbara eine Rolle. Sie starb einen qualvollen Märtyrertod. Ihr Mörder: Der eigene Vater.
Wenn am nächsten Freitag das grosse Fest für den Gotthard-Basistunnel stattfindet, wird der österreichische Polier Hubert Bär als erster Mensch von der Südseite durchs Loch auf die Nordseite steigen. Auf dem Arm wird er eine Statute tragen – eine Statue der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Mineure. Der Glaube an ihre Kraft soll dafür sorgen, dass bei der gefährlichen Arbeit in Tunneln nichts Schlimmes passiert. Jeweils am 4. Dezember, dem Barbaratag, wird es ganz still auf allen Tunnelbaustellen.
Gemäss der bekanntesten Legende lebte die spätere Heilige im dritten Jahrhundert als Tochter eines angesehenen und reichen Römers in Kleinasien, der heutigen Türkei. Als Heide verehrte der Mann Götter und Götzen. Der Vater sperrte Barbara in einen Turm, weil sie eine bildschöne und verführerische Frau gewesen sein soll. Zudem wollte er sie daran hindern, zum Christentum überzutreten. Dies sollte aber nicht gelingen.
Das Motiv des Felsens
Während einer reisebedingten Abwesenheit ihres Vaters wurde auf Barbaras Wunsch ein drittes Fenster im Turm hinzugefügt, um der Dreifaltigkeit Gottes zu entsprechen. Vom Heiligen Geist erleuchtet, liess sie sich taufen. Ihr Vater war darüber so erbost, dass er seine Tochter mit einem Schwert töten wollte. Barbara aber betete zu Gott, worauf sich der Fels spaltete, Barbara aufnahm und sie auf einem Berg wieder freigab. Dennoch musste Barbara sterben, weil sie nicht vom christlichen Glauben abkehren wollte. Der Vater, der sie an einem 4. Dezember grausam folterte und anschliessend enthauptete, wurde schliesslich von einem Blitz getroffen und getötet.
Gemäss christlicher Legende starb Barbara als Märtyrerin im Jahr 306 nach Christus, seit dem Mittelalter ist sie Schutzpatronin der Mineure. Die Beziehung der heiligen Barbara zum Bergbau wird laut Legende durch das Motiv des Felsens dargestellt. Jener Felsen öffnet sich und verbirgt die fliehende Barbara (die Aufgabe des Bergbaus ist die Öffnung der Erde). Zudem soll die heilige Barbara vor einem unerwarteten und jähen Tod schützen. Dieses wäre ein weiterer Bezugspunkt zum Bergbau. Die heilige Barbara wird meistens mit einem Turm und einem Schwert oder einer Feder dargestellt.
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