Die Utopie hinter Monopoly
Der Historiker und ETH-Professor Andreas Tönnesmann sagt, dem erfolgreichsten Gesellschaftsspiel aller Zeiten liege in Tat und Wahrheit eine Idee aus der Renaissance zugrunde.

Andreas Tönnesmann ist schon selber eine Überraschung. Da betritt ein überaus gut gelaunter Professor für Kunstund Architekturgeschichte das Café im Haus Metropol an der Zürcher Börsenstrasse, eine Adresse, die zum kapitalvermehrenden Charakter unseres Gesprächsgegenstandes passt, und wird in den nächsten 60 Minuten von etwas so Alltäglichem wie dem Monopoly-Spiel schwärmen. «Das ist jetzt aber so richtig anheimelnd hier», meint er, als er seinen braunen Tweedmantel sorgfältig auf den Stuhl legt, so, als wolle er gleich eine lauschige Adventsgeschichte auspacken. Tönnesmann ist ein gebürtiger Rheinländer, muss man dazu wissen. Und das sind gemeinhin Leute, die gerne Geschichten erzählen und andere damit nicht langweilen.