Die Währung als politische Waffe
IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn warnt vor einem Währungskrieg. Er befürchtet weltweit einen Abwertungswettlauf. Die Sünder macht er ausserhalb Europas aus.

Die Währungskurse und vor allem der chinesische Yuan rücken immer stärker in den Fokus der internationalen Wirtschaftspolitik. Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, warnt vor einem Währungskrieg. Er befürchtet weltweit einen Abwertungswettlauf, durch den sich einzelne Länder Handelsvorteile verschaffen wollten. «Es beginnt sich die Ansicht zu verbreiten, dass Währungen als politische Waffe eingesetzt werden können», sagte der IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn der britischen «Financial Times».
Ein solches Vorgehen würde eine ernste Bedrohung für die globale Konjunkturerholung darstellen, warnte Strauss-Kahn vor der IWF-Jahrestagung Ende dieser Woche in Washington. Auch langfristig seien die Folgen negativ und könnten grossen Schaden anrichten.
Brasilien, Japan und China drücken Währung
Immer mehr Staaten versuchen, Aufwertungen ihrer Währungen zu stoppen, wie letztens Brasilien oder Japan und seit längerem China. Der Volksrepublik wird vorgeworfen, mittels einer künstlich unterbewerteten Währung seine Ausfuhren zu verbilligen.
Der IWF-Chef wies auf Berichte hin, wonach einige Schwellenländer mit starken ausländischen Kapitalzuflüssen meinten, «es sei vielleicht Zeit, um sich mit Hilfe ihre Währungen Vorteile, speziell im Handel, zu verschaffen».
Die Europäer, aber vor allem die USA, verlangen von China eine Aufwertung seiner Währung. So machten mehrere EU-Spitzenpolitiker erst diese Woche am Rande des Europa-Asien-Gipfels in Brüssel deutlich, dass sich Peking bewegen müsse. Die USA brachten im Währungsstreit inzwischen schon Strafzölle gegen chinesische Produkte auf den Weg.
Expansive Geldpolitik der USA
In dem globalen Währungsstreit werden allerdings die USA von Experten als Auslöser gesehen. Ihre beispiellos expansive Geldpolitik zur Stützung der US-Konjunktur, der US-Finanzen und des Bankensystems birgt nach ihrer Auffassung grossen Gefahren.
Sie schwäche anhaltend den Dollar und überflute die Märkte mit billigem Geld. Viele Währungen von Schwellenländern, aber auch der Exportnation Japan, verteuerten sich deshalb stark.
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