Die wichtige Banken-Kennzahl «Tier 1» EXTRA
London Der Begriff «Tier» ist die englische Bezeichnung für Kernkapitalquote.
Man berechnet diese Kennzahl, indem man das Kernkapital (damit ist das unmittelbar haftende Eigenkapital gemeint) der Bank durch die Summe der Risikoposten (etwa Kredite und Wertpapiere) teilt. Die Kernkapitalquote sagt also aus, inwieweit die Risikopositionen durch eigene Mittel gedeckt sind - also wie dick der Risikopuffer der Bank ist. «Tier 1» gilt darum als wihtige Zahl, um die Stabilität und Stärke einer Bank zu beurteilen. Je höher die Quote, desto gesünder die Bank. Nach internationalen Bilanzvorschriften muss die Kernkapitalquote mindestens 4 Prozent betragen, müssen also 4 Prozent des Kreditvolumens durch Eigenkapital gedeckt sein. Werte von unter 6 Prozent gelten als bedenklich, 7 Prozent gelten gemeinhin als Richtwert für eine gesunde Bankbilanz. Zum Beispiel bedeutet eine Kernkapitalquote von 6 Prozent, dass innerhalb eines Jahres insgesamt 6 Prozent der Kredite und Aktien ausfallen müssten, bevor das Kapital aufgebraucht ist und der Bank die Insolvenz droht. Beim Stresstest für Europas Banken wurde - wie im US-Test - als Untergrenze für «Tier 1» die Marke von 6 Prozent festgelegt. Wer diesen Wert auch im schlimmsten Szenario nicht halten kann, ist durchgefallen. Für die Schweizer Grossbanken verlangt die Finanzmarktaufsicht (FINMA) 8 Prozent.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch