Chancenlos in BernDie ZSC Lions erhalten ihren Wunschgegner Davos
Nach vier Siegen schliessen die Zürcher die Qualifikation mit einem 1:4 gegen den SC Bern ab. Damit empfangen sie im Viertelfinal den HCD – nach zehn Tagen Pause.

Man kann den Zürchern nicht verübeln, dass sie ihr letztes Qualifikationsspiel gegen den SC Bern nicht mit der Einstellung angingen, als gehe es für sie um die Meisterschaft. Sie wussten: Wenn sie verlieren, spielen sie im Viertelfinal sicher gegen ihren Lieblingsgegner Davos. Derweil die Berner noch punkten mussten, um sich sicher fürs Pre-Playoff zu qualifizieren. Die logische Folge war eine einseitige Partie, die der SCB mit 4:1 für sich entschied. Spannend wurde es nie.
Auch dank der ZSC Lions geht die Saison des strauchelnden Grossclubs aus der Hauptstadt mit dem Pre-Playoff in die Verlängerung. Die Zürcher verloren in dieser Saison drei von vier Duellen gegen die Berner. Deren an guten Abenden gradliniger Stil behagt den ZSC Lions nicht sonderlich. Umso weniger, wenn sie nicht mit ganzem Herzen dabei sind wie diesmal. So wurde der streitbare Künstler Chris DiDomenico, nach seiner Schwalben-Sperre zurück auf dem Eis, mit den Toren zum 1:0 (6.) und 3:0 (31.) zum Matchwinner.
Es hätte für die Zürcher diese Niederlage nicht einmal gebraucht, um sich den HCD als Gegner zu verschaffen, da Rapperswil-Jona gegen das ambitionslose Ambri rasch davonzog und klar gewann. Damit sicherten sich die Lakers Rang 3 vor den ZSC Lions und die Chance, sich den dritten Champions-League-Platz zu ergattern, sollte Servette oder Biel Meister werden. Für die Zürcher gibt es nur noch eine Möglichkeit, auch nächste Saison international zu spielen: wenn sie Meister werden.
Die ZSC Lions haben nun wegen der Pre-Playoff-Woche zehn Tage Spielpause, ehe es für sie am Mittwoch, den 15. März, in der Swiss-Life-Arena mit dem Viertelfinal losgeht. Die Herausforderung wird sein, bis da den Rhythmus nicht völlig einzubüssen. Dieses Problem haben die Davoser zwar auch, doch mit zuletzt vier Niederlagen in Serie dürften sie froh sein, etwas Zeit zu haben, sich im Hinblick aufs Playoff wieder aufzurichten.
ZSC Lions gegen Davos ist der Schweizer Playoff-Klassiker den neuen Jahrtausends schlechthin. ZSC und HCD begegnen sich seit 2000 bereits zum zehnten Mal in einer Playoff-Serie (Bilanz 5:4 für die Zürcher). Ans letzte Mal dürfte sich Coach Marc Crawford noch gut erinnern: Er verlor 2015 den Final gegen die Bündner mit den hochfavorisierten Zürchern 1:4 – es war der letzte Tanz des HCD von Arno Del Curto und der sechste Titel. Crawford hat mit den Davosern also noch eine Rechnung offen.
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