Vorerst keine Partys mit MaskenHöchstens 100 Gäste: Zürcher Clubs lenken unter Protest ein
Die Bar- und Clubkommission beendet den Konfrontationskurs mit dem Kanton und passt ihre Empfehlung an. Erste Clubs schliessen «bis auf weiteres».

Nach nur einer Nacht mit dem neuen Zürcher Corona-Regime ändern die Clubs ihre Strategie: Die Bar- und Clubkommission Zürich (BCK) zieht die Empfehlung zurück, Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen mit Maskenpflicht durchzuführen (lesen Sie hier unsere Reportage von der Masken-Party im Hive).
«Die Statements des Kantons gegenüber den Medien und die durch die Polizei aufgebaute Drohkulisse führten in den letzten 24 Stunden zu einer grossen Verunsicherung unter unseren Mitgliedern», begründet die BCK ihre neue Empfehlung in einer Medienmitteilung. Man wolle die Mitglieder schützen.
Die BCK und die Regierung waren sich bis zuletzt uneinig, wie die neue Verordnung ausgelegt werden müsse. Für den Regierungsrat ist klar: Masken ändern in Clubs nichts an der Personenobergrenze. Dagegen argumentiert die BCK, eine Clubnacht sei eine Veranstaltung und müsste gemäss kantonaler Verordnung mit Maskenpflicht auch mit bis zu 300 Personen möglich sein. Trotz neuer Empfehlung, am Wochenende in Clubs keine Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen durchzuführen, bleibe man bei dieser Haltung.
Viel Kritik an neuer Verordnung
Die neue Regelung hat bereits erste Folgen: Die Clubs Mascotte und Plaza künden auf ihren Websites an, den Betrieb aufgrund der neuen Obergrenze «bis auf weiteres» zu schliessen. Die BCK äussert in ihrer Medienmitteilung die Vermutung, Schliessungen seien im Sinne des Kantons – die Regierung vertrete diese Meinung aber nicht offen. Auf finanzielle Unterstützung würden die Clubs nach wie vor warten.
Enttäuscht zeigt sich die BCK auch darüber, dass keine vorgängige Kommunikation über die neuen Regeln stattgefunden habe, die Verordnung unklar formuliert sei und Fragen erst mit Verzögerung beantwortet worden seien. Zudem sei die Publikation am Mittwoch viel zu knapp gewesen, zumal die Umsetzung bereits am Donnerstag erfolgen musste.
Nun fordere man konstruktive Gespräche mit der Regierung, um nach Lösungen zu suchen – sowohl in finanzieller als auch in veranstaltungstechnischer Hinsicht.
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