Die zwölf wichtigsten Zitate der Ansprache
«Wir werden die IS-Terroristen jagen, wo auch immer sie sein mögen», sagte US-Präsident Barack Obama in seiner 14 Minuten langen Rede an die Nation. Hier die Schlüsselstellen.
Längst hat der Vormarsch von Extremisten die Grenze zwischen dem Irak und Syrien aufgeweicht. Der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) lässt sich allein im Irak kaum gewinnen. Nun eröffnen die USA in Syrien eine neue Front.
Sie weiten ihre Luftangriffe vom Irak auf Syrien aus. Er werde nicht zögern, in beiden Ländern gegen die Jihadisten vorzugehen, sagte Präsident Barack Obama in seiner Rede an die Nation. Wer die USA bedrohe, dürfe keinen sicheren Zufluchtsort haben.
Die wichtigsten Zitate aus der 14 Minuten langen Rede:
«Wir stehen weiterhin einer terroristischen Bedrohung gegenüber.»
(...)
«Wir können nicht jede Spur des Bösen von der Welt tilgen, und kleine Gruppen von Killern haben die Möglichkeit, grossen Schaden anzurichten.»
(...)
«Wenn sie ungebremst bleiben, könnten diese Terroristen eine wachsende Bedrohung über diese Region hinaus darstellen – inklusive der Vereinigten Staaten. Obwohl wir noch keine spezielle Verschwörung gegen unser Heimatland entdeckt haben, haben IS-Anführer Amerika und unsere Verbündeten bedroht.»
(...)
«Diese Treffer haben amerikanisches Personal und Einrichtungen geschützt, IS-Kämpfer getötet, Waffen zerstört und den irakischen und kurdischen Kräften Raum gegeben, um Schlüsselgebiete zurückzugewinnen.»
(...)
«Unser Ziel ist klar: Wir werden den IS durch eine umfassende und anhaltende Strategie zur Terrorismusbekämpfung zersetzen und letztlich zerstören.»
(...)
«Ich habe klargemacht, dass wir Terroristen, die unser Land bedrohen, jagen werden, wo auch immer sie sind. Das heisst, dass ich nicht zögern werde, in Syrien sowie im Irak gegen den IS vorzugehen.»
(...)
«Wir werden uns nicht in einen weiteren Bodenkrieg im Irak ziehen lassen.»
(...)
«Im Kampf gegen den IS können wir uns nicht auf ein Assad-Regime verlassen, das sein Volk terrorisiert; ein Regime, das seine verlorene Rechtmässigkeit niemals wiedererlangen wird.»
(...)
«In Zusammenarbeit mit unseren Partnern werden wir unsere Bemühungen verdoppeln, ihre Finanzierung abzuschneiden, unsere Geheimdienstinformationen zu verbessern, unsere Abwehr zu verstärken, ihre verzerrte Ideologie zu kontern und den Fluss ausländischer Kämpfer in und aus dem Nahen Osten einzudämmen.»
(...)
«Das ist amerikanische Führung in ihrer besten Form: Wir halten zu den Menschen, die für ihre eigene Freiheit kämpfen»
(...)
«Es wird Zeit brauchen, um einen Krebs wie den IS zu beseitigen»
(...)
«Ich will, dass die Amerikaner verstehen, wie dieser Einsatz sich von den Kriegen im Irak und in Afghanistan unterscheiden wird. Er wird keine amerikanischen Gefechtstruppen beinhalten, die auf ausländischem Boden kämpfen. Diese Kampagne zur Terrorismusbekämpfung wird durch einen stetigen, unerbittlichen Einsatz geführt, den IS auszuschalten, wo auch immer er existiert, indem wir unsere Luftmacht und die Unterstützung unserer Partnerkräfte am Boden nutzen.»
Kehrtwende in US-Politik
Die Ankündigung von Luftangriffen auf die Islamisten auch auf syrischem Boden bedeutet eine Kehrtwende in der US-Politik. Zugleich macht Obamas Rede deutlich, wie stark die Regierung in Washington die Extremistengruppe mittlerweile auch als Bedrohung für die eigene Sicherheit ansieht.
Gleichzeitig kündigte Obama die Entsendung von 475 weiteren Soldaten in den Irak an. Sie sollen dort irakische und kurdische Kräfte ausbilden, ausrüsten und beraten. Damit steigt die Zahl der in den Irak beorderten Soldaten auf etwa 1500.
Einen Einsatz von Soldaten mit einem Kampfauftrag schloss Obama aus. «Wir werden uns nicht in einen weiteren Bodenkrieg im Irak ziehen lassen», erklärte Obama vor dem Blue Room des Weissen Hauses.
Mit dem saudischen König telefoniert
Um die Rebellen stärker zu unterstützen, müsste ein entsprechendes Gesetz erweitert werden, das die Befugnisse der US-Streitkräfte regelt. Hintergrund ist laut Experten, dass, streng gesehen, Ausbilder als uniformierte US-Militärangehörige in die Kategorie von Bodentruppen fallen, auch wenn sie keine Kampfeinsätze leisten.
Die Reaktionen von US-Politikern auf Obamas Rede:
Unklar ist, ob die US-Soldaten das Training direkt in Syrien oder in anderen Ländern durchführen sollen. Der «New York Times» zufolge hat Saudiarabien bereits angedeutet, Standorte für die Ausbildung zur Verfügung zu stellen.
Obama hatte zuvor mit dem saudische König Abdallah telefoniert. Beide riefen zu grösserer Unterstützung der moderaten Rebellen in Syrien auf. Dies sei «von grundlegender Bedeutung», um den IS-Extremisten, aber auch dem Regime von Präsident Bashar al-Assad entgegenzutreten.
Verdeckte Aktion des CIA
Nach Medienberichten bilden die USA bereits seit längerem in Jordanien Mitglieder der Freien Syrischen Armee aus. Allerdings handle es sich dabei um eine verdeckte Aktion des Geheimdienstes CIA und nicht um einen offiziellen Militäreinsatz.
Wann die ersten Angriffe im an den Irak grenzenden Bürgerkriegsland geflogen würden, sagte Obama nicht. «Wir werden unsere Faustschläge nicht telegrafieren», sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter kurz vor der Rede an ein TV-Millionenpublikum. Man werde «zu einer Zeit und an einem Ort unserer Wahl» zuschlagen.
Eine Zustimmung des Kongresses benötigt Obama, der als Präsident zugleich Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte ist, nach Einschätzung der US-Regierung für die Militärschläge nicht. Zuvor hatte er lediglich die vier führenden Politiker von Demokraten und Republikanern ins Weisse Haus geladen, um seine Strategie im Kampf gegen den IS zu besprechen.
SDA/chk/bru
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch