Verleihung Zürcher Filmpreis 2021Diese drei Zürcher Filme bekommen eine «Lupe»
Am Dienstagabend wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des Filmpreises bekannt gegeben.

Die diesjährige Fachjury des Zürcher Filmpreises hat am Dienstag die Siegerinnen und Sieger in den drei Kategorien Spielfilm, Kurzfilm und Dokumentarfilm erkoren. Die Verleihung der Lupe, wie der Zürcher Filmpreis auch genannt wird, findet zwei Wochen später an einer Feier im Zürcher Industriequartier statt. Die Summe der Preisgelder beträgt 100’000 Franken.

Neben den drei Hauptkategorien zeichnete die Jury besondere Leistungen aus. In der Kategorie Kurzfilm geht die Auszeichnung an Jela Hasler, Kezia Zurbrügg und Philipp Ritler. Bei den Dokumentarfilmen wurden Gabriel Lobos und Lesia Kordonets mit einem Preis geehrt und in der Kategorie Spielfilm Noemi Preiswerk und Magaly Solier.
Zürcher Filmpreis 2021 für den besten Spielfilm: «Spagat»
Von Christian Johannes Koch, produziert von Catpics, Zürich

«Spagat» erzählt vom Leben in der Schweiz ohne Aufenthaltsbewilligung. Der Filmemacher wählt dafür hauptsächlich weibliche Perspektiven: jene einer Lehrerin, die plötzlich nicht weiss, wohin sie gehört, und jene eines jungen Mädchens, das – wie alle in seiner Klasse – eigentlich nur dazugehören möchte.
Begründung der Jury: Der Schweizer Regisseur inszeniere in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm die verschiedenen Perspektiven einfühlsam und überzeugend, poetisch und authentisch zugleich.
Zürcher Filmpreis 2021 für den besten Kurzfilm: «Mussies Zimmer»
Von Felix Hergert, produziert von Sabotage Filmkollektiv, Zürich

Regisseur Felix Hergert erzählt in «Mussies Zimmer» aus dem Alltag des jungen Eritreers Mussie, der über drei Jahre lang auf seinen Asylentscheid wartet.
Begründung der Jury: Dem Regisseur gelinge eine Begegnung auf Augenhöhe. Er beobachte seinen Protagonisten und schaffe eine glaubhafte Nähe zu ihm. Der Film, in dem Mussie in seinem Zimmer sitzend erzählt, besteche gleichzeitig durch Schlichtheit und durch Vielschichtigkeit.
Zürcher Filmpreis 2021 für den besten Dokumentarfilm: «Dida»
Von Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić, produziert von Dschoint Ventschr Filmproduktion, Zürich

Dida ist die Mutter des Regisseurs Nikola Ilić und lebt in Belgrad. Der Dokumentarfilm «Dida» setzt sich mit dem Thema auseinander, wie ein Sohn seiner Mutter helfen kann, ihr Leben zu leben, ohne seine eigene Unabhängigkeit zu verlieren.
Begründung der Jury: «Dida» sei ein intimes, detailreiches und humorvolles Porträt einer Familie. Es setze sich auf authentische Weise mit Themen wie dem Generationenkonflikt, der Frage der Verantwortung der Kinder für ihre Eltern und der kulturellen Hürden, wenn Familien in verschiedenen Ländern leben, auseinander.
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