«Diese Niederlage tut extrem weh, es zerreisst mich fast im Innern»
Belinda Bencic hatte in der 3. Runde von Wimbledon alle Vorteile auf ihrer Seite, muss sich aber Alison Riske dennoch in drei Sätzen geschlagen geben.
Nach einer Dreisatz-Niederlage gegen die Weltnummer 55 Alison Riske (4:6, 6:4, 6:4) muss Belinda Bencic noch in der ersten Woche aus Wimbledon abreisen. Es ist eine herbe Enttäuschung für die Ostschweizerin, schliesslich ist das Grand Slam ihr Lieblingsturnier. Kein Wunder also, war sie nach der Partie untröstlich: «Diese Niederlage tut extrem weh, es zerreisst mich fast im Innern.»
Riske ist zwar 42 Plätze hinter Belinda Bencic klassiert, aber die US-Amerikanerin ist eine gefährliche Gegnerin, speziell auf Rasen. Im Vorfeld der Championships hatte sie das Turnier von s'Hertogenbosch gewonnen und hier in der ersten Runde mit Bencics French-Open-Bezwingerin Donna Vekic (WTA 22) eine Spielerin ausgeschaltet, die sich auf Gras sehr wohl fühlt. Doch die Ostschweizerin selber ist auch eine Rasenspezialistin.
In den ersten Minuten der Drittrundenpartie bestand eine Klassenunterschied. Bencic servierte stark und agierte druckvoll. In den ersten drei Games überliess sie ihrer Gegnerin nur gerade drei Punkte. Doch dann verschoben sich die Stärkeverhältnisse. Riske stabilisierte ihr Spiel, während der Aufschlag der Favoritin plötzlich zur Hypothek wurde. Bencic liess das Rebreak zu, weil sie zwei Doppelfehler beging, den zweiten beim Breakball.
Riskes Doppelfehler zur Unzeit
Auch sonst unterliefen Bencic nun immer mehr Fehler; es spricht für die 22-Jährige, dass sie deswegen nicht die Nerven verlor. In der Endphase des ersten Satzes war es schliesslich Riske, welche den entscheidenden (Doppel-)Fehler machte. Nach 37 Minuten hatte Bencic den Durchgang mit 6:4 für sich entschieden. Danach entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, bis zum 4:4 kam keine der Kontrahentinnen zu einer Breakchance.Von der Grundlinie aus diktierte mehrheitlich die Schweizerin das Geschehen – vor allem auf der Vorhandseite hatte sie klare Vorteile –, doch die US-Amerikanerin hielt dagegen und schloss immer wieder Ballwechsel am Netz ab.
Im neunten Game beging Bencic zwei unerzwungene Rückhandfehler, plötzlich stand es Deuce. Und in der Folge schaffte Riske mit zwei starken Returns den Servicedurchbruch. Kurz darauf hatte die Aussenseiterin mit 6:4 den Satzausgleich geschafft. Im Vorjahr hatte Bencic gleichenorts gegen Riske vier Matchbälle abgewehrt und letztlich 1:6, 7:6 (12:10), 6;2 reüssiert. Die Frage war nun: Wer würde diesmal den dritten Satz gewinnen?
Bencics verpasste Chance
Man sah der Schweizerin den Ärger an, doch dieser wirkte sich vorerst nicht negativ auf die Leistung aus. Im Gegenteil: Nach einem umstrittenen Auftaktgame gelang ihr souverän das Break zum 2:0. Und kurz darauf hatte Bencic bei Aufschlag Riske und 0:40 die grosse Chance, 4:0 in Führung zu gehen. Doch zuerst missglückte ihr ein Passierball, dann fiel ein Lob zu wenig hoch aus und zuletzt beging sie einen Rückhandfehler. Nichts war es mit der komfortablen Führung. Und kurz darauf liess die ehemalige Top-10-Spielerin selber ein Break zu, nachdem sie eine Möglichkeit, auf 4:1 zu stellen, ausgelassen hatte. Die Verzweiflung Bencics war nun förmlich greifbar; mehrmals schrie sie ihren Frust hinaus.
Riske wurde nun immer selbstbewusster und beging kaum noch Fehler, im Gegensatz zu Bencic. Diese kam bei 3:4 zwar noch zu zwei Breakchancen, doch die Amerikanerin löste das Problem mit vier starken Aufschlägen hintereinander. Nach zwei Stunden und acht Minuten war Riske die Revanche für die Vorjahresniederlage geglückt. Für Bencic ging die Rasensaison damit auf bittere Art und Weise zu Ende. Oder wie sie es selber ausdrückt: «Wenn man die Chancen nicht nutzt, kann man nicht gewinnen. Vor allem auf Rasen geht es es sehr schnell.»
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