Dieser Mann spionierte die Fifa aus
Im Auftrag des FBI: Chuck Blazer zeichnete als Vorstandsmitglied der Fifa Gespräche mit ranghohen Funktionären auf und spielte sie dem Geheimdienst zu.
Es geht um Betrug und Korruption innerhalb der Fifa. Mittendrin: Chuck Blazer. Wie die «New York Daily News» berichtet, soll der 69-jährige US-Amerikaner vor zwei Jahren eine Kooperation mit dem FBI eingegangen sein. Der frühere Generalsekretär des Kontinentalverbandes für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik (Concacaf) sah sich aufgrund erdrückender Beweise zur Steuerhinterziehung dazu gezwungen, mit dem US-Geheimdienst gemeinsam gegen die Fifa vorzugehen.
Blazer hatte die Concacaf zusammen mit Präsident Jack Warner orchestriert und über Jahre hinweg gemeinsam die TV-Rechte zu ihren Gunsten vergeben. 2011 fiel Blazer seinem Geldgefährten in den Rücken und bezichtigte ihn bei der Fifa der Bestechung. Um einer lebenslangen Sperre zu entgehen, gab Warner den Rücktritt bekannt, rächte sich aber an Blazer und händigte dem FBI Informationen über Blazer aus.
Um einer Klage des US-Fiskus in der Höhe von 29 Millionen zu entgehen, spionierte Chuck Blazer als Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees unter anderem auch Präsident Sepp Blatter aus. Insgesamt 44 Fussballfunktionäre soll Blazer im Auftrag des FBI bespitzelt haben. An gemeinsamen Treffen, wie zum Beispiel während Olympia 2012 in London, führte er die anderen Funktionäre aufs Glatteis und zeichnete die Konferenzen mittels Mikrofon an seinem Schlüsselanhänger auf.
Offen ist, ob es Blazer gelungen ist, aus den Audioaufnahmen auch strafrechtlich belastende Aussagen zu konservieren. Unklar ist auch, ob die US-Bundespolizei im Fall der umstrittenen WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 (für die sich auch die USA beworben hatten) eine Manipulation nachweisen kann.
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