Was hat der Microsoft-Chef vor?
Steve Ballmer hat durch den Verkauf von knapp 50 Millionen Aktien seinen Anteil an dem Softwareriesen massiv reduziert. Er wolle seine Anlagen breiter fächern - kann man ihm glauben?

Microsoft-Chef Steve Ballmer habe sich von den Papieren im Wert von insgesamt 1,3 Mrd. Dollar in den vergangenen drei Tagen zu Preisen zwischen 26 und 28 Dollar getrennt, teilte der Konzern am Freitag (Ortszeit) mit.
Ballmer betonte, er habe sich nicht aus mangelnden Vertrauen in den Konzern von den Aktien getrennt. Er wolle seine Anlagen breiter fächern. Er habe vor, bis Ende des Jahres bis zu 75 Millionen Microsoft- Aktien zu verkaufen. Damit würde er seinen Anteil an dem Unternehmen um insgesamt 18 Prozent verkleinern.
Bill Gates hat am meisten Aktien
Vor dem Aktienverkauf besass Ballmer 408 Millionen Microsoft-Aktien, nach Freitag sind es noch etwa 359 Millionen. Das entspricht einem Anteil von 4,2 Prozent an Microsoft, der etwa 9,6 Mrd. Dollar wert ist. Ballmer ist damit zweitgrösster Anteilseigner hinter Microsoft- Gründer Bill Gates.
Das Unternehmen ist derzeit gesund, jedoch einseitig abhängig von der Betriebssystem-Software: Bei Microsoft stammt derzeit fast die Hälfte des Konzerngewinns vom Betriebssystem Windows 7, das nach dem Misserfolg des Vorgängers Vista eingeschlagen hatte wie eine Bombe. Windows 7 ist seit gut einem Jahr auf dem Markt und schon heute das erfolgreichste Windows aller Zeiten mit mehr als 240 Millionen verkauften Lizenzen. Zweites grosses Standbein ist Office, dessen 2010er Version im Mai herausgekommen war.
Unsichere PC-Zukunft
Marktforscher und Hardware-Hersteller fürchten, dass sich der Boom bei den Computerverkäufen deutlich abschwächt. Apple-Chef Steve Jobs hat sogar schon den Abgesang auf den PC angestimmt und sieht in mobilen Geräten wie dem Tablet-Computer iPad die Zukunft.
Auch Microsoft erwartet Veränderungen, aber eher langfristig und weniger radikal. Der Konzern hat sein Engagement im Internet und bei den mobilen Geräten kräftig verstärkt. Vor allem ins so genannte Cloud Computing fliesst viel Geld. Dabei liegen die Programme zentral auf Grossrechnern statt lokal auf dem eigenen Computer und werden je nach Bedarf abgerufen.
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