«Google ist eine Art ausgelagertes Gehirn»
Aus Garagenfirmen werden multinationale Konzerne, aus Althippies iGods oder teufelgleiche Manager: Carsten Görig über die Risiken und Nebenwirkungen, wenn wir unsere intimsten Dinge gewinnorientierten Diensten anvertrauen.
Carsten Görig, in Ihrem neuen Buch schreiben Sie: «Es gibt viele Punkte in der Entwicklung des Netzes, welche uns Sorgen bereiten müssen.» Was genau macht Ihnen denn am meisten Angst? Angst ist das falsche Wort, denn ich habe keine Angst vor der Zukunft oder vor dem Internet, was mir manchmal unterstellt wird. Sorgen allerdings schon. Am meisten davor, dass wichtige Teile des menschlichen Wissens, der menschlichen Kommunikation, in die Hände von Konzernen übergehen, die sich kaum kontrollieren lassen, die unsere Daten, unser Tun und Handeln und unsere Kreativität für ihre kommerziellen Zwecke nutzen und vor allem: Die Macht haben, sie zu zensieren, zu beschränken. Die Konzerne sind es, die die Zukunft des Internets gestalten, nicht die Menschen, die es nutzen, nicht die Nutzer.