Nach dem Update hagelt es Fehler
Kompatibilitätsprobleme führen dazu, dass Programme nach einer Systemaktualisierung nicht mehr funktionieren. Die Kummerbox erklärt, was man dann tun kann.

Ich habe einen Computer mit Windows 8 gekauft. Anfangs hatte ich keine Probleme damit. Nun erscheint in einer Software von Data-Becker ein «Laufzeitfehler».
Lino Luciani, Lenzburg
Dieser und ähnliche Fehler dürften mit dem Update auf Windows 8.1 zusammenhängen. Es gab einige ähnlich lautende Anfragen zu Produkten von Data-Becker. Es sind indes auch Programme anderer Hersteller betroffen. Sie liefen mit Windows 8.0 noch fehlerfrei und zeigen nun Fehlermeldungen oder verweigern die Arbeit komplett.
Das sind die typischen Symptome eines Kompatibilitätsproblems. In aller Regel sind Programme betroffen, die schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben. Microsoft ist zwar darum bemüht, auch Oldies funktionsfähig zu halten. Das funktioniert jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn eine Anwendung ihrerseits veraltete Komponenten eines Drittherstellers nutzt oder nicht sauber mit dem System kommuniziert, dann führt das irgendwann zu scheinbar unsinnigen Fehlern und zum Versagen der Anwendung.
Die beste Lösung ist ein Update: Sehen Sie nach, ob der Hersteller eine neue Version anbietet, die kompatibel zu Ihrem Betriebssystem ist. Vorbildliche Hersteller bieten zur Behebung von Kompatibilitätsproblemen kostenlose Updates an. Diese werden «Patch», «Service Release» o. ä. genannt und finden sich im Supportbereich auf der Website des fraglichen Herstellers. Falls kein Gratis-Update vorhanden ist, müssen Sie in den sauren Apfel beissen und die neueste Version erwerben. Wahrscheinlich räumt Ihnen der Hersteller einen vergünstigten Update-Preis ein.
Wenn weit und breit kein Update aufzufinden ist, dann rate ich Ihnen dazu, sich nach einem neuen Programm umzusehen. Es gibt zwar Tricks gegen Kompatibilitätsprobleme (mehr dazu weiter unten). Doch der Umstieg auf ein neues Programm wird nicht einfacher, wenn Sie zuwarten. Im Gegenteil – je älter ein Softwareprodukt, desto schwieriger ist es, Ersatz zu finden.
Das wird durch ein fast schon tragisches Beispiel illustriert. Microsoft Money führt vor Augen, dass unter unglücklichen Umständen eine während eines Jahrzehnts gepflegte Datensammlung verloren geht. Microsoft hat seine Finanzverwaltungssoftware in der Schweiz mit der Version 2000 eingestellt. Dessen ungeachtet erhält die Kummerbox bis heute Anfragen von Anwendern, die es nun gezwungenermassen ersetzen müssen. Da das Money-Format nicht offengelegt ist, gelingt die Datenübernahme nur teilweise und auf Umwegen. Die Verluste wären deutlich weniger schmerzhaft ausgefallen, hätten die User die Software schon vor zehn Jahren aus dem Verkehr gezogen.
Hier noch die erwähnten Tricks gegen Kompatibilitätsprobleme:
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Verknüpfung zum nicht richtig funktionierenden Programm. Wählen Sie «Eigenschaften» aus dem Kontextmenü. Öffnen Sie den Reiter «Kompatibilität» und betätigen Sie «Problembehandlung für die Programmkompatibilität ausführen». Sie können darunter auch manuell Kompatibilitätseinstellungen setzen, wobei Sie in aller Regel nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum herausfinden müssen, welche Optionen weiterhelfen.
- Falls die Kompatibilitätseinstellungen nicht weiterhelfen, verlagern Sie das Programm in eine virtuelle Maschine, wo sie es mit einem kompatiblen System ausführen.
Erstellt: 11.03.2014, 12:24 Uhr

Bei kleineren Kompatibilitätsproblemen hilft dieses Dialogfenster weiter. (Screen: schü.)
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