Dümmer ist klüger
Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber ich schaue daheim mit einem dummen TV fern. Dem achtjährigen Modell geht die Internetfähigkeit nämlich komplett ab, smart wie eine Bohne. Kein Wunder, liebäugle ich immer wieder mal mit so einem Smart TV, der mir bequem und sauber das Internet aufs Sofa bringt. Doch davon waren die bisherigen Modelle weit entfernt. Keinem Hersteller ist es gelungen, die Internetanbindung bruchlos in die Fernsehbedienung zu integrieren.
Denn die Gepflogenheiten beim TV-Konsum sind dank Streaming-Diensten im Wandel. Immer weniger Leute schauen klassisches Fernsehen, sondern suchen sich ihre Inhalte selbst zusammen: Filme, Musik, Games, Fotos, Apps – ein Umstand, dem Fernsehgeräte künftig gerecht werden müssen.
Dementsprechend ist eine sinnvolle Nutzerführung das A und O: Die gewünschten Internetinhalte müssen genauso einfach und rasch erreichbar sein wie der Senderwechsel. Laut Expertenberichten von der Elektronikmesse CES Anfang Jahr sind vor allem LG mit seinem WebOS 2.0 und Samsung Smart-TVs mit dem Betriebssystem Tizen hier auf dem richtigen Weg. In der Schweiz können wir das in ein, zwei Monaten prüfen, wenn die ersten Modelle eintreffen.
Bis dahin behelfe ich mich, smart wie ich bin, mit Zusatzgeräten. Etwa mit dem HDMI-Stick von Gembird (Foto u.). Ausgerüstet mit Android macht er aus jeder tumben Glotze ein echt schlaues Gerät – HDMI-Anschluss vorausgesetzt. Einfach einstecken, ans Stromnetz anschliessen, und in wenigen Sekunden zeigt sich die übersichtliche Gembird-Oberfläche. Als App Store kommt der Play Store von Google zum Einsatz, ein paar Apps sind vorinstalliert. Die Eingabe via Maus ist indes etwas gewöhnungsbedürftig. Lieber hätten wir einen Touchscreen, wie ihn Googles Chromecast-Dongle bietet, der das Handy oder Tablet als Fernbedienung einsetzt. An die HDMI-Schnittstelle angesteckt, macht auch er TVs smarter, als sie es ab Werk sind. Und selbst die Spielkonsolen von Sony und Microsoft oder Apples Settop-Box Apple TV sind Wege, Internetinhalte am TV zu geniessen, flott und bequem.
Und alle zusammen haben gegenüber den Smart TVs, auch künftigen, erst noch den Vorteil, dass die Software aktuell gehalten werden kann. Kurzum, mir schwant: Ein dummer TV ist klüger. Bis auf weiteres.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch