Finale von «Germany's next Topmodel»Doppelblonde Diversity
Selbst die Rausgeschmissenen feiern das neue Motto, das Heidi Klum ihrer Castingshow verpasst hat. Doch die Vielfalt schrumpft zum Finale auf Standardmodelmerkmale zusammen.

Die Ausgangssituation könnte, sagen wir mal, besser sein: Keine 24 Stunden vor Beginn des 17. Finales von «Germany's next Topmodel» lud Youtubes Zerstörungsprofi Rezo ein Video hoch mit dem Titel «GNTM Exposed: Mi$$brauch, Lügen und Minderjährige». Er prangert darin die Machart der Sendung an, den Druck, unter den junge Frauen gesetzt würden, zitiert ehemalige Kandidatinnen, die von eingecremten Füssen in High-Heels erzählen. «Eure ganze Art ist einfach nur Abfall», schimpft Rezo. Der Sender reagierte im Vorfeld des Finales nüchtern. «Es hat Tradition, dass sich Influencer oder andere zum Finale an GNTM abarbeiten. Das garantiert Aufmerksamkeit», erklärte Pro Sieben gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger.
Und auch Showprofi Klum lässt sich von all dem Wirbel zunächst ebenfalls nichts anmerken. Sie leitet das Finale in eine Art Yeti-Fell gehüllt ein, zusammen mit Ehemann Tom Kaulitz am weissen Flügel. Zur Erinnerung: Klum hatte den Titelsong der diesjährigen Staffel («Mein Mann hat den übrigens geschrieben») höchstpersönlich mit reichlich Autotune eingesungen. Rapper Snoop Dog, der eigentlich auch mitsingt, ist an diesem Abend nur in Form eines Hologramms dabei. Besser so. Für ihn.