Doppelsieg für die Frauen
In Zürich und Winterthur werden die Parlamente durchmischter. Doch das Geschlechterverhältnis ist längst nicht ausgeglichen.
In Zürich schlägt eine neue Frau zwei bisherige Stadträte. In Winterthur kickt eine Neue den bisherigen SVP-Stadtrat aus der Exekutive. Mit der Grünen Karin Rykart und SP-Frau Christa Meier verstärken zwei Politikerinnen die Stadtregierungen, die sich zudem auch politisch für Anliegen der Gleichstellung einsetzen.
Rykart gab sich nach der Wahl überzeugt: «Ich habe vom Frauenbonus profitiert - und bin stolz darauf.» Die Zahlen geben ihr recht. Eine Auswertung der Forschungsstelle Sotomo zeigt: Jede vierte Person hat aufgrund ihres Geschlechts für Rykart gestimmt, auch wenn sich die meisten wegen ihrer politischen Positionierung für sie entschieden haben.
Geschlecht als Grund für Nichtwahl bei Männern
Bei den männlichen Kandidaten wird das Geschlecht eher als Grund für eine Nichtwahl als für eine Wahl angegeben. Kein Wunder, die Zürcher hatten wenige Kandidatinnen zur Auswahl, und auch nach der Wahl weist die Zürcher Exekutive einen Frauenmangel (zwei von neun Sitzen) auf. Im Winterthurer Stadtrat sind neu immerhin drei von sieben Sitzen von Frauen besetzt.
Weniger vom Frauenbonus profitieren konnte SVP-Frau Susanne Brunner. Nur jeder fünfte Wähler gab ihr ihre Stimme aufgrund ihres Geschlechts. Obwohl sich Brunner in ihrer Politik nicht für die Gleichstellung einsetzt, hätte sie es offensichtlich trotzdem erwartet: «Die fordern Quoten, aber wählen keine Frauen. Das ist doch mal eine Schlagzeile», sagte sie am Sonntag.
6,4 Prozent mehr Frauen
Die beiden Stadtparlamente werden besser durchmischt. Im Zürcher Gemeinderat steigt der Frauenanteil von 26,4 auf 32,8 Prozent. Und auch im Grossen Gemeinderat in Winterthur legen die Frauen zu: Die Quote steigt von 38,3 auf 41,6 Prozent. Damit steht Winterthur im Vergleich zu anderen Städten gut, wenn nicht sogar sehr gut da.
Zum Vergleich: Basel-Stadt: 32 Prozent; Bern: 51,25 Prozent. In Zürich holen jetzt erst mal die neu gewählten Frauen Maya Kägi (SP), Brigitte Fürer (Grüne), Claudia Rabelbauer (EVP), Nicole Giger (SP), Nadia Huberson (SP), Sarah Reisch (SP), Monika Bätschmann (Grüne) und Yasmine Bourgeois (FDP) auf.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch