Dortmund und die rätselhaften Fehler
Auch gegen den Abstiegskandidaten Bremen findet die Borussia nicht aus der Krise. Die Tage von Trainer Peter Bosz scheinen gezählt.

Mit gellenden Pfiffen verabschiedeten die Dortmunder Fans ihre Mannschaft in die Pause. Wieder hatte die Borussia auf der ganzen Linie enttäuscht, wieder lag sie zurück. Diesmal mit 0:1 gegen den als Vorletzter angereisten SV Werder Bremen, für den Maximilian Eggestein getroffen hatte (26.). «Das sieht fast ein wenig nach Abstiegskampf aus», sagte Daniel Berg, der BVB-Reporter der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» bei der Analyse der ersten 45 Minuten am Mikrofon des TV-Senders Sky. Seine Forderung für die zweite Hälfte: «Es muss endlich erkennbar sein, worum es hier geht.»
Es ging und geht natürlich nicht zuletzt um die Zukunft des schwer angezählten Cheftrainers Peter Bosz. Und der brachte zwei Neue: Nuri Sahin für Raphael Guerreiro und André Schürrle für Andrej Jarmolenko. Nur 90 Sekunden nach Wiederanpfiff dann die erste echte Dortmunder Chance: Shinji Kagawa scheiterte an Jiri Pavlenka. Kurz darauf wischte der tschechische Nationalkeeper den Ball vor die Füsse von Pierre-Emerick Aubameyang, der Bundesliga-Torschützenkönig und Christian Pulisic standen sich aber gegenseitig im Weg – dahin war die Chance.
Weil der BVB nun deutlich engagierter spielte, fiel das Tor wenig später trotzdem: Nach einer Kopfballablage von Kagawa bugsierte Aubameyang den Ball mit dem Körper ins Tor und blockte geschickt gegen den Bremer Verteidiger Philipp Bargfrede (57.). Die Dortmunder Freude war jedoch nur von kurzer Dauer: Nach einem Corner von Florian Kainz brachte Theodor Gebre Selassie Bremen per Kopf aus kürzester Distanz erneut in Führung (65.). Roman Bürki, der zuvor eine Werder-Grosschance mit einem starken Reflex verhindert hatte, war machtlos. Kein Dortmunder hatte sich so recht für Gebre Selassie zuständig gefühlt.
Als Kagawa in der 72. Minute im Strafraum unbedrängt zum Schuss kam, hatten die Dortmunder Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Statt ins Netz traf der Japaner aber den Fuss seines am Boden liegenden Mitspielers Aubameyang. Eine groteske Szene, die viel sagt über die Situation beim BVB. Immer wieder ereignen sich Situationen, die sonst schlicht nicht vorkommen. Vorne ebenso wie hinten.
Rund fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit verliessen die ersten Dortmunder Anhänger schon das Stadion. Sie verpassten – ausser einer Chance von Kagawa – nichts mehr. Ihr Team unterlag den auswärts zuvor ein halbes Jahr erfolglosen Bremern mit 1:2, Trainer Peter Bosz dürfte nach nur einem Sieg in den letzten 13 Partien unmittelbar vor der Entlassung stehen.
Dortmund - Bremen 1:2 (0:1) 81'160 Zuschauer. - Tore: 26. Eggestein 0:1. 58. Aubameyang 1:1. 65. Gebre Selassie 1:2. - Bemerkungen: Dortmund mit Bürki. Bremen ohne Ulisses Garcia (nicht im Aufgebot).
Frankfurt - FC Bayern 0:1 (0:1) 51'500 Zuschauer. - Tor: 20. Vidal 0:1. - Bemerkung: Frankfurt mit Fernandes (bis 71.), Bayern mit Stark für Ulreich (Adduktorenprobleme) im Tor.
Hamburg - Wolfsburg 0:0 45'226 Zuschauer
Leipzig - Mainz 2:2 (2:1) 32'817 Zuschauer. - Tore: 29. Kampl 1:0. 40. Quaison 1:1. 45. Werner (Foulpenalty) 2:1. 87. Berggreen 2:2. - Bemerkungen: Leipzig ohne Mvogo (Ersatz) und Coltorti (nicht im Aufgebot). Mainz mit Frei (bis 79.).
Mönchengladbach - Schalke 1:1 (1:0) 54'018 Zuschauer. - Tore: 24. Kramer 1:0. 62. Vestergaard (Eigentor) 1:1. - Bemerkungen: Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi (verwarnt) und Zakaria, ohne Drmic (Ersatz), Schalke mit Embolo (bis 60.).
Rangliste: 1. FC Bayern 15/35. 2. RB Leipzig 15/27. 3. Schalke 04 15/26. 4. Mönchengladbach 15/25. 5. Leverkusen 15/24. 6. Hoffenheim 14/23. 7. Augsburg 14/22. 8. Dortmund 15/22. 9. Frankfurt 15/22. 10. Hannover 96 14/19. 11. Wolfsburg 15/18. 12. Hertha BSC 14/17. 13. Stuttgart 15/17. 14. Mainz 05 15/16. 15. Hamburg 15/15. 16. Bremen 15/14. 17. Freiburg 14/12. 18. Köln 14/3.
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