Dramatische Räume und schöne Unorte für die Zukunft
Konstantin Grcic, einer der wichtigsten Industriedesigner der Gegenwart, imaginiert im Vitra-Design-Museum in Weil künftige Lebensträume. Was heute noch als ungemütlich gilt, könnte bald wohnlich werden.

Eigentlich hätte die aktuelle Ausstellung im Vitra-Museum «Zukunft» heissen sollen. Immerhin ist es die erste grosse Schau des 48-jährigen Designers Konstantin Grcic, der bereits mit den höchsten Ehrungen seiner Zunft gewürdigt wurde. Doch das schien den Machern wohl ein zu grosser Begriff. Ein «Panorama» der Ideen – wie Lebensräume in einer hoch technisierten Welt aussehen könnten, klingt bescheidener. Ein guter Entscheid, denn Grcic ist kein Seher, aber er schaut genau hin. Er denkt in eine nahe Zukunft und bezieht sich als gelernter Schreiner, der sein Handwerk gelernt hat, stets auch auf unsere reiche Geschichte. Dass man die etwas sperrigen Entwürfe und die raue Ästhetik des Münchners – etwa seinen «One Chair» aus Polygonen – nicht auf den ersten Blick liebt, sondern erst auf den dritten, ist bekannt. Doch das ficht ihn nicht an, «Hauptsache, zum Schluss passiert etwas», sagt er.