Draussen vor dem Tor
In Liberia sind die Spitäler hoffnungslos überfüllt – unzählige Kranke werden gar nicht erst eingelassen. Daran werden auch die US-Soldaten nichts ändern, die US-Präsident Barack Obama entsandt hat.

Das Schlimmste ist der Dienst am Tor. «Dort ist das Gegenteil von dem gefragt, weswegen ich einst Krankenpfleger geworden bin», sagt Jens Pederson. Am Tor muss der 33-jährige Däne mit dem Ebola-Virus infizierte Liberianer abweisen, nur weil sie noch nicht krank genug sind: Denn die Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Rand von Liberias Hauptstadt Monrovia verfügen nur über wenig mehr als 120 Plätze. Würde das Tor geöffnet, strömten Dutzende oder gar Hunderte Kranke auf das mit weissen Zelten voll gestellte Gelände. Das Hilfswerk hat die Ambulanzen gebeten, nur noch die gravierendsten Fälle zu bringen.