Dreamliner soll im April wieder abheben
Der Flugzeughersteller Boeing hat laut US-Medien eine Lösung für die Batterieprobleme der 787 gefunden. Obwohl diese nicht restlos geklärt sind, ist der Start des Flugzeugs offenbar möglich.
Der Dreamliner, das Flaggschiff des US-Flugzeugherstellers Boeing, steht seit fünf Wochen am Boden. Sämtliche 50 Flugzeuge des Typs 787 wurden gegroundet, nachdem überhitzte Batterien für gravierende Probleme gesorgt hatten. Nun könnten die Dreamliner im April wieder ihren Flugbetrieb aufnehmen, wie diverse US-Medien berichten.
Die Lithium-Ionen-Batterien sollen laut der Zeitung «The Seattle Times» neu konstruiert werden: Die darin enthaltenen acht Zellen werden künftig durch mehr Zwischenraum sowie Isolationsmaterial voneinander getrennt, damit allfällig entstehende Hitze sich nicht auf weitere Zellen überträgt.
Zudem werden Containerboxen für die Batterien gebaut. Sollte Hitze entstehen, würde sie nicht auf andere Batterien überspringen, und nahe gelegene Kabel sowie andere Strukturen nähmen keinen Schaden. Einem Branchenkenner zufolge hat Boeing 200 solche Boxen bestellt. Die ersten 100 seien per 18. März verfügbar, heisst es.
Grounding kostet eine Milliarde US-Dollar
Laut «The Seattle Times» sind die geplanten Massnahmen keine temporären, sondern dauerhafte Reparaturen. Boeing selbst gibt sich zugeknöpft. Sprecher Marc Birtel sagte gegenüber den Medien lediglich: «Wir stehen in engem Kontakt mit den Aufsichts- und Untersuchungsbehörden. Unsere Besprechungen mit ihnen kommentieren wir nicht öffentlich.»
Auch über die Kosten des Dreamliner-Groundings schweigt sich der Flugzeughersteller aus. Wie das «Wall Street Journal» (Artikel nur gegen Bezahlung erhältlich) einen Analysten von Imperial Capital, LLC zitiert, dürften die direkten Kosten des Groundings 25 Millionen US-Dollar pro Monat betragen. Gesamthaft könnten sie sich sogar auf mehr als eine Milliarde US-Dollar belaufen, wenn man die Neugestaltung der Batterien und die Anpassungen an die existierenden 787-Flugzeuge miteinbezieht.
Nach der Pannenserie des Dreamliners von Boeing verstärkt sich der Pessimismus bei der US-Fluggesellschaft United Airlines weiter. Die sechs Boeing 787 des Unternehmens blieben bis zum 12. Mai am Boden, teilte United Airlines der Nachrichtenagentur AFP mit. Am Dienstag hatte der Konzern angekündigt, die derzeit mit einem internationalen Flugverbot belegten Maschinen würden bis zum 30. März nicht eingeplant.
Noch nicht alle Probleme behoben
Ursprünglich hatten Beamte angekündigt, die Flugzeuge würden erst wieder Passagiere transportieren, wenn man die Ursache der verschiedenen Zwischenfälle herausgefunden und beseitigt habe. Obwohl dies noch nicht ganz der Fall ist, sollen die geplanten Massnahmen für genügend Sicherheit an Bord sorgen. Sogar wenn eine Batterie überhitze, sei das Flugzeug dank des neuen Batteriedesigns sicher, zitiert «The Seattle Times» einen Insider.
Schon jetzt ist klar, dass das Grounding des Dreamliners länger dauern wird als dasjenige der McDonnell Douglas DC-10, die 1979 wegen eines tödlichen Unfalls während 37 Tagen am Boden stand. Wann die Boeing 787 tatsächlich wieder abheben wird, hängt vom Entscheid der US-Luftfahrtbehörde FAA ab.
sda/AFP/or/chk
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