Drei Euro-Staaten verlängern Leerverkaufsverbote
Paris/Frankfurt Riskante Wetten auf den Kursverfall von Aktien von Banken und Versicherern bleiben in Frankreich, Italien und Spanien vorerst untersagt.
Die Regulierungsbehörden der drei Länder wollen mit dem Verbot den zeitweiligen Ausverkauf dieser Papiere stoppen. Sie verlängerten am Donnerstagabend in einer konzertierten Aktion den Bann von Leerverkäufen von Finanzaktien, der am Montag ausgelaufen wäre. Geliehene Finanzaktien dürfen nun in Italien und Spanien bis Ende September nicht verkauft werden, in Frankreich bis auf weiteres. Belgien hatte das Verbot von vornherein zeitlich nicht begrenzt. «Ziel ist es, das Verbot aufzuheben, sobald es die Umstände an den Märkten erlauben», erklärten die Regulierer. Das könne vor oder auch nach dem 30. September sein. Die deutsche Finanzmarktaufsicht BaFin erklärte, sie sehe keinen Anlass, das seit dem vergangenen Jahr in Deutschland geltende Verbot von ungedeckten Leerverkäufen - bei denen sich der Spekulant die verkauften Papiere nicht einmal geliehen hat - auf normale Leerverkäufe auszuweiten. Auch das Bundesfinanzministerium erklärte, es gebe keine solchen Pläne. Deutschland hatte alle Leerverkäufe auf Bankaktien in der Finanzkrise vorübergehend ebenfalls untersagt, nachdem die Werte stark unter Druck gekommen waren. Die Leerverkaufsverbote in den vier Ländern waren am 12. August verhängt worden, bis auf Belgien waren sie auf 15 Tage beschränkt worden. Experten zufolge werden Finanzwerte gerne als Vehikel für Spekulationen auf die Wirtschaftskraft eines Landes genutzt. Damit wirkten sie als Brandbeschleuniger in der Staatsschuldenkrise. Internationale Anleger können den Leerverkaufsverboten jedoch leicht ausweichen, indem sie andere Börsenplätze nutzen.
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