Drei Viertel der Mieter sind unzufrieden mit ihrer Wohnung
Viele Schweizerinnen und Schweizer ärgern sich über ihre Wohnsituation. Eine Umfrage zeigt, was sie am meisten stört.

Das Thema Wohnen geniesst hierzulande grosse Priorität. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen. Das Haus oder die Wohnung sollte am besten in ruhiger Umgebung liegen, aber doch zentral, helle Räume haben, einen Garten oder Balkon, viel Stauraum, eine gut ausgerüstete Küche und ein schönes Badezimmer. Schliesslich dient das Zuhause als Rückzugsort und ist wichtig für eine ausgewogene Work-Life-Balance.
Die meisten Wohnungen können diese Erwartungen aber anscheinend nicht erfüllen. In einer repräsentativen Umfrage des Online-Vergleichsportals Comparis.ch haben ganze 76 Prozent der über 4000 Teilnehmenden angegeben, unzufrieden mit ihrer Wohnsituation zu sein.
Am meisten ärgern sich die Mieterinnen und Mieter über Hellhörigkeit. Fast ein Drittel der Befragten findet es in der eigenen Wohnung zu laut, stört sich also am Lärm von Nachbarn oder hat das Gefühl, selbst gehört zu werden.
An zweiter Stelle stehen die Kosten: Mehr als jeder Fünfte findet, dass er für seine Wohnung zu viel bezahlt. Am häufigsten bemängelt wird dabei die Höhe des Mietzinses. Über 12 Prozent der Befragten empfinden diesen als zu hoch. 8 Prozent halten das Preis-Leistungs-Verhältnis für nicht gerechtfertigt und 7 Prozent die Nebenkosten für zu hoch. Immerhin 4 Prozent der Befragten finden zudem, dass sie im Vergleich zu den Nachbarn zu viel bezahlen.
Jeweils 17 Prozent stören sich am Baustandard der Immobilie und an bereits dem Vermieter gemeldeten Mängeln, wie etwa eine nicht funktionierende Heizung oder Schimmel. Fast gleich viele klagen über eine mangelhafte Ausstattung etwa im Bad oder der Küche. Auch das Raumklima (14 Prozent), die Lichtverhältnisse (11 Prozent) und der Grundriss (8 Prozent) sorgen für Unmut.
Doch nicht nur die Wohnung an sich, sondern auch externe Faktoren tragen dazu bei, dass einen Grossteil der Mieterinnen und Mieter nicht zufrieden mit seiner Wohnsituation ist. 23 Prozent der Befragten empfinden die Steuerbelastung in ihrer Wohngemeinde als zu hoch. Jeder Fünfte stört sich am Lärmpegel in der Gegend und 14 Prozent nerven sich über ihre Nachbarn.
Weitere externe Störfaktoren:
- Mangelnde Einkaufsmöglichkeiten
- Langer Arbeitsweg
- Entfernung Familie und Freunde
- Entfernung Cafés und Restaurants
- Unattraktive Umgebung
- Fehlende Kulturangebote
- Mangelhafter ÖV
Ein Problem stellt für viele auch die Verwaltung beziehungsweise der Vermieter dar: 13 Prozent der Befragten nennen diese als Quelle ihrer Unzufriedenheit. Viele bezeichnen ihren Vermieter als unprofessionell oder unfreundlich. Eine zu langsame Reaktionsgeschwindigkeit und mangelhafte Erreichbarkeit der Verwaltung bringen Mieter ebenfalls auf die Palme.
Eine sofortige Züglete kommt für ein Grossteil der Mieterinnen und Mieter in der Schweiz trotzdem nicht infrage. «Obwohl der Leidensdruck hoch zu sein scheint, planen verhältnismässig wenige Mieter einen Umzug. In unserer Umfrage gab lediglich ein Viertel an, in den nächsten 12 Monaten umzuziehen», sagt Nina Spielhofer, Immobilien-Expertin bei Comparis. Die Erhebung zeige jedoch auch, dass zwei Drittel der umzugswilligen Mieter aus finanziellen Gründen nicht zügeln könnten.
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