«Du hässliches Eichhörnchen!»
Nach seinem US-Open-Ausschluss wegen sexuellen Beleidigungen zeigt Tennisspieler Fabio Fognini zwar Reue, muss aber mit weiteren Strafen rechnen.
Es ist die erste Runde am US Open. Fabio Fognini bestreitet seinen Auftakt gegen Stefano Travaglia und gilt als Favorit. Doch der Weltnummer 26 läuft es nicht gut. Der italienische Tennis-Star liegt gegen Landsmann Travaglia (ATP 144) mit 4:6 und 6:7 zurück, auch im dritten Durchgang kommt er nicht in die Gänge. Sichtlich frustriert redet und lamentiert Fognini laut vor sich hin – und richtet dabei seine harschen Worte auch an die Schiedsrichterin Louise Engzell.
«Una troia sei, pompinara!», flucht der 30-Jährige gegen die schwedische Unparteiische. Mehrmals wiederholt er den Satz. «Eine Schl**pe bist du, eine schmutzige Schw***lutscherin!», lautet die nicht jugendfreie Übersetzung. Des Weiteren nennt er sie ein «hässliches Einhörnchen». Scheinbar besitzt die Schiedsrichterin jedoch nicht ausreichend Italienisch-Kenntnisse, lässt sich nichts anmerken. Die Partie wird zu Ende gespielt, Fognini scheidet in vier Sätzen aus.
Am Samstag reagierte die Turnierleitung. Fognini, der zu diesem Zeitpunkt im Doppel mit Simone Bolelli im Achtelfinal stand, wurde wegen den massiven, teilweise sexuellen Beleidigungen vom US Open suspendiert. Zusätzlich muss der Italiener eine Busse von 24'000 Dollar zahlen.
Die Reue auf Twitter
Auf Twitter zeigte sich der Italiener nun reumütig und entschuldigte sich für sein inkorrektes Benehmen: «Als erstes möchte ich mich bei euch Fans und der Schiedsrichterin für das, was passiert ist, entschuldigen. Ich hatte einfach einen schlechten Tag, aber der entschuldigt nicht mein Verhalten während des Matches.»
Meistens seien seine Ausraster gerechtfertigt, hier aber nicht: «Ich bin ein Hitzkopf, wobei ich in den meisten Fällen Recht hatte, hier lag ich aber falsch. Doch am Ende ist es nur ein Tennis-Spiel.» Trotz der Entschuldigung ist die Causa nicht vom Tisch. Nach Angaben der Turnierleitung werden die Ermittlungen fortgesetzt. Fognini droht aufgrund eines dreifachen Verstosses gegen den Verhaltenskodex eine weitere Busse – dieses Mal in der Höhe von 250'000 Dollar. Zudem könnte der internationale Verband eine Sperre gegen ihn verhängen.
Beleidigungen und fliegende Rackets
Es ist ein weiterer Ausraster in der Karriere des Italieners. Fognini ist keine ruhige Seele, zeigt sich auf dem Court nicht so fokussiert wie Roger Federer. Im Gegenteil: Es ist bekannt, dass es beim temperamentvollen 30-Jährigen schnell laut werden kann. Fognini hadert regelmässig mit den Bedingungen, den Unparteiischen und sich selbst, gelegentlich fliegt statt dem Ball auch der Schläger. Seine Ausraster werden ihm dabei immer wieder zum Verhängnis. So musste er in Wimbledon 2014 eine Busse von 25'000 Dollar begleichen – wegen eines Racket-Wurfs in Richtung des Schiedsrichters.
«Madonna, oh Madonna!» 2013 in Wimbledon diskutiert Fognini in emotionaler Manier mit dem Schiedsrichter. Video: Youtube.
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