Dürfen Künstler wirklich alles?
«Solche Kunst macht man nur einmal», sagt der Solothurner Kathedralen-Brandstifter zu seiner Tat. Wenn Kriminelle Künstler werden – und umgekehrt.
Am 5. Januar diesen Jahres betrat ein elegant gekleideter Mann die Solothurner St.Ursenkathedrale, entleerte zwei Benzinkanister vor dem Altar und entzündete das Benzin mit einer Kerze. «Das hat es jetzt mal gebraucht», sagte er noch zum perplexen Sakristan, bevor er das brennende Gebäude verliess. Der Innenraum der Kathedrale wurde durch das Feuer massiv verwüstet, der Sachschaden beläuft sich auf 3,5 Millionen Franken. Letzte Woche, als das Amtsgericht Solothurn über seine Tat zu befinden hatte, sagte der 61-jährige Schweizer mit Stolz: «Solche Kunst macht man nur einmal.» Er habe mit seiner «massgeschneiderten» Aktion die «Bevölkerung aufrütteln» wollen, so der Mann.