Durchgefallene Banken müssen sich neues Kapital beschaffen Hintergrund
Brüssel Banken, die beim Stresstest durchfallen, stehen nicht am Abgrund.
Leiden sie unter einem Kapitalengpass, müssen sie sich frisches Geld beschaffen. Dafür gibt es eine genau abgestufte Reihenfolge. Über die Märkte Zunächst kann sich die Bank über die Ausgabe neuer Aktien Kapital am Finanzmarkt beschaffen oder sonstige Vermögenswerte verkaufen. Wie der Stresstest in den USA gezeigt hat, klappt das durchaus. Die US-Banken, deren Kapitaldecke sich als unzureichend erwies, als sie im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen wurden, konnten private Investoren dafür gewinnen, die Lücke zu schliessen. Staatliche Hilfe Schafft es eine Bank auf eigene Faust nicht, werden die Regierungen intervenieren müssen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Vorfeld der Veröffentlichung der Stresstests die Regierungen der Euro-Zone aufgerufen, mit Kapital auszuhelfen, wenn die Banken dies benötigten. EU-Rettungsschirm Im absoluten Notfall, wenn ein EU-Staat durch eine Bankenrettung an den Rand der Zahlungsunfähigkeit geriete, könnte er auf das europäische Rettungspaket zugreifen. Dieser Krisenfonds für Euro- Staaten in Finanznöten wurde im Mai ins Leben gerufen. Die Finanzgesellschaft in Luxemburg kann im Namen aller Euro-Länder Kredite von bis zu 440 Mrd. Euro an den Märkten aufnehmen und weiterreichen. Inklusive der Gelder des IWF umfasst der Fonds 750 Mrd. Euro. EU-Währungskommissar Olli Rehn hat betont, dass der Fonds notfalls bei der Stützung finanzschwacher Banken helfen kann. Das könnte aber politischen Streit unter den Ländern entfachen, die das Rettungpaket finanzieren müssen. Zudem müsste sich der notleidende Staat auf harte Reform- und Sparauflagen einstellen, die EU und IWF festlegen. Deshalb ist ein schneller Ruf nach dem Rettungsfonds eher unwahrscheinlich.
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