
Ausgerechnet Etoundi. Ausgerechnet der eben eingewechselte Fanliebling Franck Etoundi wurde viel zu leicht stehen gelassen von Mario Mutsch. Der dribbelte, spielte den Ball zur Seitenlinie, wo Angha an FCZ-Verteidiger Vinicius vorbei eine Flanke schlug, passgenau auf Aratore, der schon wieder traf. 0:3 gegen St. Gallen. Wenige Tage zuvor hiess es 0:4 gegen Lugano. Auf Whatsapp hagelte es innert Sekunden zynische Kommentare von Kollegen. «Danke Canepa», «Tolle Stimmung am Cupfinal!», «Wer will mein Saisonabo?» waren die freundlichsten darunter. Ich schrieb nichts zurück. Denn die Gewissheit war da: Ich würde nie mehr einen FCZ-Match besuchen. Und ich fühlte mich ob der Erkenntnis richtig gut. Irgendwie befreit. Nie mehr im winterlichen Stadion frieren. Nie mehr verregnete 0:0-Spiele schönreden. Nie mehr als Familienvater bei Risikopartien verschämt Bier reinschmuggeln.
Easy, gopf, hänu
Nicht-wahrhaben-Wollen – Zorn – Verhandeln – Depression – Akzeptanz. Das sind Elisabeth Kübler-Ross' berühmte fünf Phasen bei katastrophalem Verlust. Sie gelten auch für FCZ-Fans.