Ebola gefährdet Africa-Cup
Die Ebola-Epidemie wirbelt den Qualifikationsspiele des Afrika-Cups durcheinander. Die Durchführung des Turniers steht auf dem Spiel.

In fünf Monaten soll die Fussball-Afrikameisterschaft in Marokko beginnen. Doch die Qualifikationsspiele können nicht wie geplant stattfinden. Grund ist die Ebola-Epidemie in Westafrika.
Einige Fussball-Nationalspieler aus Sierra Leone sassen bereits im Flugzeug. Von Kenia aus sollte es zu einem Länderspiel auf die Seychellen gehen. Doch der Gastgeber verweigerte dem Team kurzfristig die Einreise. Die Regierung der Seychellen hatte Angst vor einem Einschleppen des Ebola-Virus.
Letzte Gruppenphase steht kurz bevor
Rund zwei Wochen liegt diese Entscheidung nun zurück, die sich für den afrikanischen Fussballverband (CAF) zum logistischen Albtraum auswachsen könnte. Denn Anfang September startet mit der Gruppenphase die letzte Qualifikationsrunde für den Africa Cup, die Afrikameisterschaft im Januar und Februar nächsten Jahres in Marokko.
Der Nationalmannschaft der Seychellen blieb nach dem Einreiseverbot für die Gäste aus Sierra Leone nichts anders übrig, als auf das Rückspiel zu verzichten und aus der Qualifikation für den Africa Cup auszuscheiden. Die CAF war machtlos.
Weitere Absagen
Zwischenzeitlich haben Sierra Leone und Liberia wegen der Ebola-Epidemie alle Fussballspiele abgesagt. Die Behörden halten das Ansteckungsrisiko, das grosse Menschenansammlungen bergen, für nicht vertretbar.
Die Nationalelf von Togo hat aus Furcht vor Ebola beschlossen, nicht nach Guinea zu reisen, wo in der ersten Septemberwoche ein Qualifikationsspiel hätte stattfinden sollen. Wenn andere Länder dem Vorbild der Seychellen und Togos folgen, könnten bis zu 18 Begegnungen der Qualifikation für den Africa Cup infrage stehen. Neben Guinea und Sierra Leone ist auch der amtierende Afrikameister Nigeria von der Seuche betroffen.
Neuer Spielplan in Arbeit
«Wir beobachten die Situation nach dem Ebola-Ausbruch», erklärte die CAF auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP. Man stehe mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Behörden in den entsprechenden Ländern in Kontakt. Ein neuer Spielplan für die Qualifikationsrunde ist bereits in Arbeit.
Sierra Leone scheidet als Austragungsort definitiv aus. Laut CAF sollen die «Heimspiele» gegen die Elfenbeinküste, Kamerun und Kongo nach Ghana verlegt werden. Ein Sprecher des sierra-leonischen Fussballverbands sagte der AP, die WHO werden den Spielern ein Gesundheitszertifikat ausstellen, das bescheinigt, dass sie nicht mit Ebola infiziert seien. Ghana liess seine Antwort auf die Anfrage aus Sierra Leone zunächst offen.
Guinea hält an Spielen fest
Anders als Sierra Leone hält Guinea, wo die Epidemie vermutlich ihren Ausgang nahm, an Fussballspielen im eigenen Land fest. Dagegen begehren jedoch die Gäste auf. «Die Lage in diesem Gebiet macht uns Angst», erklärte der Fussballverband von Togo. Die CAF hat Guinea aufgefordert, das Spiel gegen Togo zu verlegen. Noch habe man sich nicht für einen neuen Spielort entschieden, teilte der guineische Verband am Dienstag mit.
Die entscheidende Frage ist, ob andere Länder dem Vorbild der Seychellen folgen und den Nationalteams der von Ebola betroffenen westafrikanischen Staaten die Einreise verweigern. Das würde den Africa Cup ins Chaos stürzen. Angesichts dessen möchte die CAF nicht einfach abwarten. Noch in dieser Woche will der afrikanische Fussballverband nach eigenen Angaben einen Plan präsentieren, wie es mit der Qualifikation weitergeht.
SDA/mrs
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