Edelmetalle – Weko geht gegen Banken vor
Die Wettbewerbskommission hat eine Untersuchung wegen möglicher Absprachen im Handel mit Edelmetallen eröffnet.

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen eine Reihe von Grossbanken wegen möglicher Absprachen im Handel mit Edelmetallen eingeleitet. Sie verfüge über Anhaltspunkte, dass unter den Banken möglicherweise unzulässige Wettbewerbsabreden getroffen worden seien, teilte die Weko heute mit.
Bei den von der Untersuchung betroffenen Instituten handelt es sich um die Schweizer Banken UBS und Julius Bär sowie die ausländischen Institute Deutsche Bank, HSBC, Barclays, Morgan Stanley und Mitsui.
Es bestehe insbesondere der Verdacht, dass es zur Abstimmung von Preisen der Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium gekommen sei. Wann die Untersuchung abgeschlossen sein werde, sei angesichts der Komplexität des Falles und der umfangreichen Daten schwierig zu sagen, sagte Weko-Vizedirektor Olivier Schaller der Nachrichtenagentur SDA. Er rechne eher mit 2017 als mit 2016.
Bussen bis zu 10 Umsatzprozenten möglich
Falls die Institute tatsächlich gegen Wettbewerbsregeln verstossen hätten, müssten sie mit Bussen rechnen, sagte Schaller. Das Gesetz sehe Strafen in der Höhe von bis zu 10 Prozent des in den letzten drei Jahren in der Schweiz generierten Umsatzes vor. Wie die Weko zu den Hinweisen gelangt ist, wollte er nicht sagen.
Die Bank Julius Bär werde in der Untersuchung vollumfänglich mit den Behörden kooperieren, sagte Julius-Bär-Sprecher Jan Vonder Mühll auf Anfrage der SDA. Ein Sprecher der UBS sagte, die Bank kommentiere wie üblich laufende Untersuchungen nicht.
Untersuchungen in den USA
Im Februar hatte bereits das amerikanische Justizdepartement (DOJ) eine Untersuchung gegen rund zehn Banken wegen Preismanipulation bei Edelmetallen eingeleitet. Dabei hatte die Behörde auch die Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) im Visier.
Mit Preisabsprachen im Edelmetallhandel durch die UBS hatte sich auch schon die Finanzmarktaufsicht (Finma) beschäftigt. Sie band den Edelmetallhandel in ihre Untersuchungen zu Manipulationen von Referenzsätzen am Devisenmarkt ein.
Im November 2014 gab die Finma bekannt, dass sie bei der UBS Gewinne in der Höhe von 134 Millionen Franken einziehe und Limiten für Boni für Investmentbanker erlasse. Auch im Handel mit Edelmetallen sei es bei der Grossbank zu schwerwiegendem Fehlverhalten von Mitarbeitern gekommen, teilte die Finma damals mit.
An der Börse lag die UBS-Aktie um 11.30 Uhr um 1,1 Prozent im Minus. Die Papiere von Julius Bär verloren 1,3 Prozent an Wert. Der Gesamtmarkt SMI lag derweil leicht mit 0,25 Prozent im Minus.
fal/sda
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch