Frühes MittelalterAngelsächsische Könige waren weitgehend Vegetarier
Von wegen Schlemmen: Die angelsächsischen Adligen ernährten sich wohl ausgewogen und assen nicht mehr Fleisch als ihre Untertanen.

König Ine war offenbar ein hungriger Mann. Am Ende des 7. Jahrhunderts nach Christus kodifizierte der Regent des angelsächsischen Königreichs Wessex schriftlich, was er von zehn Gehöften als Abgabe erwartete: 300 Brotlaibe, zwei ganze Rinder, über 40 Liter Honig, zehn Gänse, 15 Liter Butter und insgesamt 630 Liter Ale – um nur einen Teil zu nennen. Listen wie diese dienen der englischen Mediävistik seit dem 19. Jahrhundert als Beleg für eine Sachsteuer namens feorm, die es auf den Britischen Inseln im Frühmittelalter gegeben haben soll.