TV-Kritik «Tatort»Ein fremder Ehemann im Bett
Der Schauspieler Ulrich Tukur begegnet im neuen Wiesbadener «Tatort» als Ermittler sich selber. Das macht die Sache kompliziert, aber auch spannend.

In den Ferien schreibt man Postkarten, und weil der von Ulrich Tukur gespielte Felix Murot ein besonderer Ermittler ist, gibt es für seine Assistentin auf dem Landeskriminalamt nicht nur «Grüsse aus dem schönen Taunus». Sondern auch philosophisch angehauchte Sätze wie: «Wer weiss, vielleicht kehre ich ja als ein anderer zu Ihnen zurück?»
Damit hat der Kommissar allerdings mehr recht, als ihm lieb sein dürfte. Denn Murot wird bald einmal selber zum Mordopfer, die Nachwelt hält ihn für tot, es gibt gar eine Beerdigung. In Tat und Wahrheit ist er aber quicklebendig, steckt allerdings tatsächlich in der Haut eines andern: Es gibt nämlich im schönen Taunus einen Doppelgänger von ihm, der dran glauben musste. Dessen Rolle übernimmt er nun, um «seine» Ehefrau als Mörderin zu überführen. Wobei er sich, was die Sache nicht einfacher macht, auch noch ein wenig in sie verguckt.