Ein ganzes Dorf wehrt sich gegen Google
Die Einwohner von Parum im Nordosten Deutschlands wollen nichts von Street View wissen: Auf Initiative eines pensionierten Lehrers lassen sie sämtliche Häuser auf dem Onlinedienst sperren.

Im deutschen Mecklenburg-Vorpommern wollen sich die Einwohner eines Dorfes geschlossen gegen den umstrittenen Internet-Dienst Google Street View zur Wehr setzen. Er habe von allen Haushalten des Dorfes Parum Unterschriften gesammelt um zu verhindern, dass die Häuser im Internet zu sehen sind, sagte der pensionierte Lehrer Wilhelm Meier am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Er habe den «Parumer Einspruch» über den deutschen Datenschutzbeauftragten Peter Schaar an Google weiterleiten wollen. Schaar habe sich aber für nicht zuständig erklärt, sagte Meier.
«Ein Dorf, das es bei Google nicht gibt»
Falls sich Schaar nicht mehr überzeugen lasse, würden die 70 Einwohner einzeln bei Google ihre Hausfassaden pixeln lassen. «Parum ist ein Dorf, das es bei Google nicht gibt», sagte Meier. Das ehemalige Landarbeiterdorf im Landkreis Güstrow mit 25 Häusern liegt abseits der Hauptstrassen zwischen grossen Feldern. Einzige Sehenswürdigkeit ist die alte Dorfkirche.
Seit gestern Dienstag ist der süddeutsche Kurort Oberstaufen als erster Ort in Deutschland komplett bei Google Street View zu sehen. Im Gegensatz zu den norddeutschen Dörflern hatten die Allgäuer den Start des Dienstes begeistert begrüsst - sie wollen über Street View auch den Tourismus fördern.
Nach Angaben Googles sollen in Kürze auch virtuelle Spaziergänge durch die Strassen der 20 grössten deutschen Städte möglich sein. Bislang sind nur einige Sehenswürdigkeiten - wie das Brandenburger Tor in Berlin oder der Münchner Königsplatz - bei Street View zu sehen. In der Schweiz hingegen sind weite Teile des Landes beim Onlinedienst zu sehen.
AFP/oku
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