Ein glückliches Remis und eine Ampelkarte für den FCZ
Der FC Zürich holt beim FC Luzern ein schmeichelhaftes 1:1. Der blasse Captain Yassine Chikhaoui fliegt in der turbulenten Schlussphase vom Platz.
Der FC Luzern bemühte sich wie in jeder Partie nahezu ohne Pause. Am Ende resultierte trotz optischer Vorteile gleichwohl nur ein Unentschieden. Zu viel hängt von Marco Schneuwly ab. Von sieben Pflichtspiel-Treffern hat der Ex-Thuner fünf erzielt. Das spricht zwar für Alex Freis Transferpolitik, aber gegen den Rest der Innerschweizer Offensivabteilung.
Von der Dynamik der Startphase blieb aus Sicht der Luzerner nicht viel übrig. Die Euphorie nach dem perfekten ersten Angriff ebbte (zu) schnell ab. Der FCL setzte zunächst nicht nach, und Zürich verschaffte sich so wieder temporär Zugang zum Spiel – auch dank Abwehrchef Ivan Kecojevic, der eine Flanke von Oliver Buff per Kopf verwertete.
Der Platzverweis des Captains
Doch auch der Cupsieger liess sich vom Erfolgserlebnis nicht inspirieren. Der Glanz der vier Siege zu Beginn wird matter. Der Verdacht erhärtet sich, dass die Equipe von Urs Meier nur an speziellen Tagen und in beschwingter Verfassung zum Spektakel in der Lage ist. Von der raffinierten Leichtigkeit bei sommerlicher Wärme ist seit der steifen Basler Brise (1:4) kaum mehr etwas zu spüren.
Zu viele Leader tauchten erneut ab – unter ihnen der Captain. Yassine Chikhaoui drängte sich vorwiegend unvorteilhaft in den Vordergrund. Nach einer halben Stunde reklamierte er so lange, bis bis der Schiedsrichter Gelb zückte. Unmittelbar vor der Pause war der Tunesier vom Glück begünstigt, dass sein eigentlich unübersehbares Hands im eigenen Sechzehner folgenlos blieb.
In der 84. Minute endete Chikhaouis ungenügende Darbietung vorzeitig mit der gelb-roten Karte. Nach einem Abpraller setzte der in jeglicher Beziehung unberechenbare Nordafrikaner zu energisch nach. Statt den Ball traf er David Zibung. Der FCL-Keeper wälzte sich heftig, Chikhaoui drehte entnervt ab. Nach Spielschluss gerieten sich Zibung und sein Amtskollege David Da Costa in die Haare, was noch zu einem Tumult und einer Verwarnung für den FCZ-Goalie führte. Pech hatte auch Rückkehrer Alain Nef, der den Platz benommen vorzeitig verlassen musste (73.). Der letzte Sieg des FCZ auf Luzerner Boden stammt übrigens vom 22. Mai 2011 auf der Gersag von Emmenbrücke.
Luzern - Zürich 1:1 (1:1) 10'558 Zuschauer. - SR Schärer. - Tore: 11. Schneuwly (Winter) 1:0. 39. Kecojevic (Buff) 1:1. Luzern: Zibung; Thiesson, Affolter, Rogulj, Lustenberger; Doubai, Wiss (92. Aliti); Winter, Freuler, Jantscher (81. Hyka); Schneuwly. Zürich: Da Costa; Kecojevic, Nef (73. Elvedi), Djimsiti; Yapi; Philippe Koch, Chiumiento, Buff (73. Rodriguez), Rikan; Chikhaoui; Etoundi. Bemerkungen: Luzern ohne Bento, Lezcano (beide gesperrt), Bozanic, Holenstein (beide verletzt), FCZ ohne Gavranovic, Kukeli, Kajevic, Raphael Koch, Sadiku, Schönbächler (alle verletzt). 73. Nef mutmasslich mit einer Gehirnerschütterung ausgeschieden. 84. Gelb-Rot gegen Chikhaoui (Foul). Verwarnungen: 30. Chiumiento (Foul) und Chikhaoui (Reklamieren), 56. Jantscher, 64. Affolter, 68. Rikan (alle Foul), 79. Djimsiti und Lustenberger, 83. Elvedi (alle Unsportlichkeit), 95. (nach Spielende) Da Costa (Reklamieren/Unsportlichkeit).
si/fal
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