Ein Inder im Schrank
In Indien ist Dhanush ein grosser Star, hier kennt ihn kaum jemand. Jetzt spielt er die Hauptrolle in «The Extraordinary Journey of the Fakir».

Man kennt ja die Geschichten von indischen Superstars, denen das Publikum im Heimatland zu Füssen liegt. Aber ist dieser Dhanush, der viel jünger aussieht als seine 35 Jahre, tatsächlich so einer? Er spielt sich ständig herunter, sagt zum Beispiel: «Zufälligerweise habe ich einen Song gesungen, sehr schlecht notabene, der sich zu einem Hit entwickelte. Es ist ein mittelmässiges Lied, und ich habe keine Ahnung, wieso es durchstartete.»
Das Lied heisst «Why this Kolaveri Di», es wurde in Indien zum Internetphänomen. Aber Dhanush, der eigentlich Venkatesh Prabhu Kasthuri Raja heisst, kennt man dort nicht nur deswegen.
«Ich wollte nie Schauspieler werden. Mein Vater, ein Regisseur, hat mich gezwungen.»
Er hat in 35 tamilischen Filmen gespielt, viele davon wurden zum Hit. Und jetzt hat er seinen ersten internationalen Auftritt in «The Extraordinary Journey of the Fakir». Er spielt einen naiven Inder, den es nach Paris verschlägt. In der Nacht versteckt er sich im Möbelhaus Ikea in einem Schrank. Und wird darin zur Auslieferung abtransportiert, womit eine grosse Reise beginnt.
«Fakir» ist ein bizarrer Mix aus Sentimentalitäten, Länderklischees und Musiknummern. Aber der Hauptdarsteller überzeugt als staunender Fremder, der immer an das Gute glaubt. Er lässt alles geschehen mit sich und macht das Beste daraus. Was durchaus Parallelen zur eigenen Karriere hat: «Ich wollte nie Schauspieler werden. Mein Vater, ein Regisseur, hat mich gezwungen.» Und: «Er verstand mich eben viel besser als ich selber.»
Unterdessen ist Dhanush selber überzeugt von seinem Beruf und auch als Produzent tätig. Seine Firma heisst Wunderbar Films, was in Indien kaum jemand richtig versteht. Er habe sich «Inglourious Basterds» von Quentin Tarantino angesehen, wo die die Deutschen ständig «wunderbar» sagen, erklärt Dhanush. Nach dem Nachschlagen der Bedeutung des Wortes habe er seine Firma so getauft.
Dhanush wird als Schauspieler, Sänger und Tänzer auch international bestehen. «Ach, als Tänzer bin ich mittelmässig», relativiert er. Aber wir kennen ihn unterdessen. Und Regisseur Ken Scott erzählt, wie die grosse Tanznummer mit Bérénice Bejo gedreht wurde: «Sie ist ja eine ausgezeichnete Tänzerin, was man aus ‹The Artist› weiss. Aber sie arbeitete sechs Wochen lang an der Choreografie. Dann kam Dhanush dazu und musste genau einen Tag üben.» Natürlich konnte er es perfekt.
In diversen Kinos
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