Ein Jahr der Hypozins-Rekorde
Die Hypothekarzinsen haben sich gemäss Comparis im Jahr 2012 auf einem historisch tiefen Niveau stabilisiert. Schweizer Immobilien werden auch unter ausländischen Investoren immer beliebter.

2012 war im Schweizer Hypothekarmarkt ein Rekordjahr. Wie das heute veröffentlichte Hypothekenbarometer des Vergleichsdienstes Comparis zeigt, waren die Zinsen noch nie so tief. Zudem schwankten sie äusserst geringfügig. Die Zinsen blieben über das ganze Jahr äusserst stabil – und dies auf einem historisch tiefen Niveau. Das vierte Quartal des Jahres hat das bestätigt, wie dem alle drei Monate publizierten Barometer zu entnehmen ist.
Im letzten Quartal kosteten Festhypotheken mit zehnjähriger Laufzeit im Durchschnitt 2 Prozent; im Vorquartal waren sie mit 2,1 Prozent minim teurer. Die Richtzinsen für fünfjährige Laufzeiten beliefen sich unverändert auf 1,4 Prozent. Die fünfjährigen Laufzeiten haben sich damit den einjährigen angeglichen. Weiterhin vergleichsweise teuer waren variable Hypotheken, deren Zins unverändert 2,7 Prozent betrug. Mitte 2012 hatten die Zinsen eine Talsohle erreicht, die sie auch im vierten Quartal nicht verliessen.
Keine Zinswende in Sicht
Die Zahlen bestätigen damit gemäss Comparis den Trend im ganzen Jahr: Die Zinsen stabilisierten sich auf historisch tiefem Niveau. Eine Zinswende sieht Comparis-Bankenexperte Stefan Rüesch nicht. Seit 2001 beobachtet Comparis die Richtzinsen. Dabei fielen die Schwankungen nie so gering aus wie 2012. Zudem waren auch die absoluten Differenzen zwischen den Höchst- und den Tiefstzinsen 2012 am kleinsten. Die Richtzinsen für Hypotheken mit zehnjähriger Laufzeit bewegten sich zwischen 2,3 und 1,9 Prozent.
Diese einmalige Situation prägte auch die Nachfrage. Die Festhypotheken waren das mit grossem Abstand beliebteste Hypothekarmodell. Es machte im vierten Quartal 81 Prozent der Nachfrage aus, beinahe gleich viel wie im Vorquartal. Ende 2011 hatte der Anteil noch 68 Prozent betragen.
Auf das ganze Jahr 2012 gesehen, betrafen rund zwei von drei Kreditanfragen eine langfristige Festhypothek mit sieben bis zehn Jahren Laufzeit. Weil viele Hypothekarschuldner nicht mehr mit weiteren Zinssenkungen rechnen, möchten sie die heutige Situation möglichst lange einfrieren.
Schweizer Immobilien beliebte Anlagen
Schweizer Immobilien bleiben als Kapitalanlage im In- und Ausland begehrt. Gründe sind Inflationsangst und die Eurokrise, wie eine Umfrage des Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmens Ernst & Young zeigt. Internationale Anleger setzten 2013 verstärkt auf Investitionen ausserhalb des Euroraums, um ihre Portfolios auch aus Währungssicht zu diversifizieren, wird Ernst & Young-Experte Rolf Bach in einer Medienmitteilung vom Dienstag zur Studie «Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt Schweiz» zitiert.
Von den 38 befragten Banken, Versicherungen, Immobiliengesellschaften und Baugenossenschaften gehen zwei Drittel davon aus, dass die Ausländer ihre Aktivitäten in der Schweiz ausweiten. Der Markt profitiere von seiner Unabhängigkeit vom Euro. Dies unterstreichen die Ergebnisse einer Umfrage von Ernst & Young bei 500 Unternehmen aus 15 europäischen Ländern.
Die Mehrheit der Befragten erwartet denn auch – trotz einiger Warnungen vor einer Immobilienblase – ein steigendes Transaktionsvolumen sowie stabile bis leicht steigende Preise. Nochmals teurer werden demnach insbesondere Wohnungen in Toplagen, während am anderen Ende bei Büro- und Detailhandelsimmobilien an Nebenlagen überwiegend von sinkenden Preisen ausgegangen wird.
SDA/rbi
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