
Die Schweiz hat jüngst von keinem Regierungsmitglied eine so leichtsinnige Plauderei erlebt wie jene von Bundesrat Ignazio Cassis zur «roten Linie». Noch im März verkündete er mit markigen Sprüchen im Namen des Bundesrats, dass die Schweiz die bisherigen flankierenden Lohnschutzmassnahmen als rote Linie gegenüber Brüssel unverrückbar verteidigen werde. Und nun redete der Tessiner Solotänzer diese Verhandlungslinien selber weich, ohne vorher das Regierungskollegium konsultiert zu haben.
«Ein Killer für das EU-Abkommen»
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Dieser Grundsatz ist dank Bundesrat Cassis in Gefahr. Ohne Arbeitnehmerschutz wird der EU-Rahmenvertrag jedoch scheitern.