Ein Kompromiss stiftet Verwirrung
Haben die Zumiker Stimmbürger der neuen Überbauung mit einer Coop-Filiale in Waltikon den Weg geebnet? Nach Ansicht der Gemeinde ist das nicht sicher, die Investoren dagegen sind zuversichtlich.
Zumikon - Mit einem Kompromiss versuchte die Zumiker Gemeindeversammlung vom Montag, den Streit um die Beschränkung von Ladenflächen im Gewerbegebiet Schwäntenmos zu beenden. Um den Verkehr im Ortsteil Waltikon in den Griff zu bekommen und das lokale Kleingewerbe zu stärken, wollte der Gemeinderat die Ladenflächen auf 500 m2 begrenzen. Die beabsichtigte Überbauung auf dem Areal der Garage Schweizer, wo dereinst eine Coop-Filiale und der Zopf-Beck einziehen sollen, wäre damit nicht mehr möglich.
Doch die Stimmbürger sprachen sich gegen den Vorschlag der Gemeinde aus. Und der Zumiker Hugo Rhiner zog seine Initiative, die ein Maximum von 1500 m2 vorsah, zugunsten eines Kompromisses zurück. Die Zumiker hiessen diesen gut: Die Ladenflächen werden nun auf 500 m2 beschränkt - mit Ausnahme jener auf dem Areal der Garage Schweizer (TA von gestern).
Dieser Beschluss ist aber umstritten. Das machte Gemeindepräsident Hermann Zangger (SVP) bereits am Montag klar. Der Mittelweg, den ein Bürger beantragt hatte, sei problematisch, weil damit im Schwäntenmos gewisse Landparzellen gegenüber anderen bevorzugt behandelt würden, sagte er.
Garage Schweizer ist zufrieden
«Aus politischen Gründen konnten wir den Antrag aber nicht abweisen», sagt der zuständige Gemeinderat Fredy Zuberbühler (FDP) am Tag nach der Abstimmung. Der Gemeinderat müsse nun prüfen, ob der Entscheid des Souveräns rechtens sei. Der Beschluss der Stimmbürger bedarf zudem der Genehmigung des Kantons. Dieser könnte Zumikon im schlimmsten Fall zurückpfeifen.
Auch eine allfällige Beschwerde eines Grundstückbesitzers, der sich benachteiligt fühlt, könnte die Umsetzung des Beschlusses verzögern. Bauvorstand Zuberbühler spricht darum von einem «Damoklesschwert, das über uns schwebt». Solange diese Unsicherheit herrsche, könne der Gemeinderat auch die Planungszone nicht aufheben. Mit diesem raumplanerischen Instrument hatte er die Entwicklung im Schwäntenmos eingefroren, um in Ruhe ein Siedlungs- und Verkehrskonzept zu erarbeiten.
Die Familie Schweizer zeigt sich indessen zufrieden mit dem Entscheid der Zumiker. Und ihr Berater Hanspeter Bochsler ist zuversichtlich, dass die Lösung - für ihn eine «Win-win-Situation» - rechtlich möglich ist, zumal sie auch im Gewerbe abgestützt sei. Das Projekt wird nun vorangetrieben, bis März soll ein Baugesuch für die Überbauung vorliegen. Bis März soll das Baugesuch für die neue Überbauung auf dem Areal der Garage Schweizer vorliegen. Foto: Daniel Kellenberger
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch