Ein Märtyrer für Wikileaks
Bradley Manning steht unter Verdacht, Militärgeheimnisse und geheime Dokumente an die Whistleblower-Website verraten zu haben. Seine Chancen stehen schlechter als die des Selbstvermarkters Julian Assange.

Der eine ist gross, breitschultrig, blond und liebt das Blitzlichtgewitter: Julian Assange, Jahrgang 1971, war das Gesicht der Enthüllungsplattform Wikileaks, die den Übermächtigen und Korrupten der Welt seit 2007 mit der Enthüllung geheimer Dokumente auf die Nerven ging. Assange wurde zum Medien-Multiplikator für die Sache der Whistleblower, der Robin Hood des digitalen Zeitalters – so lange, bis Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden erhoben wurden. Nun wehrt er sich gegen seine Auslieferung dorthin, unter Arrest mit einer elektronischen Fussfessel im Hause eines Freundes in Grossbritannien.