Ein Plädoyer für Marco Streller
Kaum ein Fussballer polarisiert so sehr wie der schlaksige Basler. Der Stürmer ist zugleich Hoffnungsträger und notorischer Sündenbock. Vor dem kapitalen Match gegen Wales nimmt er sich selbst in die Verantwortung.

Das Penaltyschiessen im WM-Achtelfinal 2006 gegen die Ukraine hat das öffentliche Bild von Marco Streller weit stärker geprägt als alle elf Tore, die der Basler für das Nationalteam erzielt hat. Die Zungenakrobatik vor seinem Fehlschuss stempelte den 1,95 Meter grossen Stürmer phasenweise gar zur Witzfigur. Ohne Strellers entscheidenden Treffer in der WM-Barrage gegen die Türkei wäre die Schweiz an der Endrunde aber erst gar nicht dabei gewesen. Dass davon damals keiner sprach, zeigt, wie festgefahren der Mensch bisweilen ist.