Ein Prozess in den USA wäre für die Credit Suisse brandgefährlich
Warum die Schweizer Grossbank in ihrer Existenz bedroht ist: sechs Fragen, sechs Antworten.

Warum ist die Lage für die Credit Suisse im Steuerstreit mit den USA so brenzlig geworden, dass es Stimmen gibt – auch in der Bank selbst –, die vom Bundesrat den Rückgriff auf Notrecht fordern?
Der aktuelle Stand der Verhandlungen ist äusserst schwer einzuschätzen. Der Informationsfluss ist spärlich, und das, was vor allem in den USA an die Öffentlichkeit dringt, wird offenbar gezielt von Akteuren aus dem Justiz- und Ermittlungsumfeld gestreut. Das Motiv: eine Druck- und Drohkulisse gegen die Credit Suisse aufzubauen. Es muss befürchtet werden, dass sich das US-Justizministerium nicht mehr mit einem aussergerichtlichen Vergleich und einer Busse für die Grossbank zufriedengeben will, sondern ein Schuldeingeständnis verlangt. Für die CS ist das brandgefährlich, lädt es doch die US-Aufsichtsbehörden geradezu ein, einen Prozess gegen die Bank zu eröffnen. Schlimmstenfalls droht in einem solchen Verfahren der Entzug der Banklizenz in den USA – das wäre das Ende für die Credit Suisse.