Ein Tiefschlag für Rajoys Prestigeprojekt
Spanien besitzt nach China das zweitgrösste Hochgeschwindigkeitsnetz für Züge. Infrage gestellt wird es nicht erst seit dem Unfall bei Santiago de Compostela – aus ökonomischer Perspektive ist es kaum zu rechtfertigen.

Das Hochgeschwindigkeitsnetz über Jahrzehnte ausgebaut: Der spanische Premier Mariano Rajoy (r.) bei der Besichtigung der Unfallstelle.
Keystone
Nach dem Zugunglück in Spanien deutet vieles auf menschliches Versagen hin: Der Lokomotivführer meldete sich kurz nach der Tragödie per Funk: «Wir sind nur Menschen! Wir sind nur Menschen! Ich hoffe, es gibt keine Toten, denn ich hätte sie auf dem Gewissen.» Der Zug war offenbar mit 190 km/h statt der erlaubten 80 km/h unterwegs.