Ein Toter nach Explosion in Chemieanlage
Im deutschen Ruhrgebiet hat sich in einem Chemiepark eine heftige Explosion ereignet. Wegen der Rauchwolke wurde die Bevölkerung aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Bei der Explosion einer Kesselanlage in einem Chemiepark im nördlichen Ruhrgebiet ist ein Mensch ums Leben gekommen. Es handle sich um einen Mitarbeiter der Anlage, teilte der Betreiber des Chemieparks Marl mit. Ein Mitarbeiter sei «tödlich verletzt» worden, teilte der Chemiepark-Betreiber, Infracor, mit. Obwohl der Mann von Rettungskräften gesichtet wurde, war sein Schicksal zunächst unklar, da die Feuerwehr ihn nicht bergen konnte.
Eines der Opfer liege noch «bewegungslos in der Anlage», hiess es dazu in einer Mitteilung des Betreibers, der kurz darauf den Tod des Mitarbeiters bekannt gab. Zwei weitere zunächst Vermisste konnten einem Polizeisprecher zufolge zu Hause telefonisch kontaktiert werden.
100 Meter hohe Rauchwolke
Laut Polizei gab es zudem zwei Verletzte, von denen einer Abend nach wie vor im Spital behandelt wurde; der andere sei bereits wieder aus der Klinik entlassen worden, teilte Infracor mit.
Über Marl stand nach der Explosion eine zeitweise 100 Meter hohe Rauchwolke, die vom Wind in südliche Richtung getrieben wurde. Wie ein Sprecher des Chemieparks mitteilte, ereignete sich die Explosion um 13.40 Uhr in einer Anlage der Firma Evonik Degussa. Dort seien Vorprodukte für Kunststoffe hergestellt worden.
Keine Gefährdung
Wegen der Rauchwolke wurde die Bevölkerung von Marl aufgerufen, Fenster und Türen vorerst geschlossen zu halten. Messungen an drei Stellen ergaben aber den Angaben des Chemiepark-Sprechers zufolge keine Gefahrenwerte.
Die Polizei teilte mit, die Wolke enthalte offenbar keine Schadstoffe in einer Konzentration, die Menschen oder Umwelt gefährden würden. Alle Grenzwerte würden den Messungen zufolge eingehalten.
Auch ein Feuerwehr-Sprecher sagte dem WDR, es seien «keine bedenklichen Werte festgestellt worden». Auch Infracor erklärte später, eine Gefährdung bestehe nicht. Der Brand in der Anlage sei «unter Kontrolle». Die Explosionsursache war zunächst unklar.
Drittgrösster Chemiepark in Deutschland
Die riesige Chemieanlage am Nordrand des Ruhrgebiets ist nach Angaben von Infracor der drittgrösste Chemiepark in Deutschland. 30 Firmen beschäftigen auf dem 6,5 Quadratkilometer grossen Gelände fast 10'000 Mitarbeiter.
In der von dem Unglück betroffenen Anlage stellt der Essener Spezialchemiekonzern Evonik ein Vorprodukt für die Kunststoffproduktion her. Dabei handle es sich um den Kohlenwasserstoff Butadien, sagte der Standortleiter des Chemieparks, Klaus-Dieter Juszak.
AFP/ami
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch