Ein ZSC-Transfer, der Fragen aufwirft
Die Zürcher verpflichteten als fünften Ausländer den finnischen Goalie Joni Ortio. Sportchef Sven Leuenberger erklärt die Hintergründe.
Am Dienstagabend nach dem 5:2-Heimsieg gegen Biel wurde Joni Ortio vor der ZSC-Kabine schon einmal dem Chef höchstpersönlich vorgestellt, dem gut gelaunten Präsidenten Walter Frey. Nun hat der 28-jährige Finne einen Vertrag bei den ZSC Lions bekommen – als fünfter Ausländer bis Ende Saison. Das wirft natürlich Fragen auf, hat doch Lukas Flüeler bisher einen guten Eindruck hinterlassen.
Sportchef Sven Leuenberger hält dazu fest: «Wir sind sehr zufrieden mit Flüeler, er ist die klare Nummer 1. Aber er kann nicht 50 Spiele spielen. Auch er braucht einmal eine Pause. Und uns war klar, dass wir früher oder später eine Absicherung brauchen für den Fall, dass sich Flüeler verletzten würde.» Das darf man auch so deuten, dass die Zürcher Ersatzgoalie Daniel Guntern (24) nicht zutrauen, eine ähnliche Rolle zu spielen wie vor ihm Niklas Schlegel, Luca Boltshauser oder Melvin Nyffeler.
Die Erfahrung spricht für den Finnen
«Guntern ist eine Option für vier, fünf Spiele», sagt Leuenberger. «Aber wir glauben nicht, dass er Flüeler drei, vier Wochen eins zu eins ersetzen kann. Wir sagten von Anfang an, dass wir Richtung Playoff einen ausländischen Goalie holen möchten. Aber wenn man bis Januar wartet, findet man dann vielleicht keinen guten mehr.» Und der weitgereiste Ortio hat durchaus ein eindrückliches Palmarès, war zuletzt bei Witjas Podolsk in der KHL und zuvor zwei Jahre beim schwedischen Spitzenclub Skelleftea die Nummer 1.
Aktuell ist der schwedische Center Marcus Krüger noch verletzt, und es ist gut möglich, dass Ortio schon am Wochenende zu seinem Debüt kommt. Wenn aber alle vier ausländischen Feldspieler fit sind, würde es durchaus Konfliktpotenzial mit sich bringen, wenn einer für Ortio pausieren müsste. Sowohl Pettersson wie Noreau sind nicht dafür bekannt, gerne zuzuschauen. Und Roe ist als erster Center und seinen bisher starken Leistungen unverzichtbar.
Dass er Ortio verpflichtet habe, um ihn dem SC Bern wegzuschnappen, dafür hat Sven Leuenberger nur ein Lächeln übrig. «Ganz sicher nicht!», sagt er. «Mein Job ist es einfach, das Team so aufzustellen, dass es möglichst wenig Schwachpunkte hat.» Und im Hinblick auf die nächste Saison wird sich der Sportchef sicher schon Gedanken machen, wen er als valable Schweizer Nummer 2 hinter Flüeler holen könnte.
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