Eine Botoxspritze für die inhaftierte «Königin»
Die wegen Drogenhandels angeklagte Mexikanerin will auch hinter Gittern nicht auf Schönheitsoperationen verzichten.

Schon kurz nach ihrer Verhaftung elektrisierte Sandra Ávila Beltrán alias «die Königin des Pazifiks» die mexikanische Öffentlichkeit. Auf den Gefängnisfotos schaute die mutmassliche Drogendealerin aufreizend gelassen, als wäre ein Aufenthalt in einer Zelle nicht mehr als ein kleines Alltagsärgernis. Faszinierend ist auch die Biografie der heute 51-Jährigen, hat sie ihren Aufstieg innerhalb des organisierten Verbrechens doch beschleunigt, indem sie mit mehreren berüchtigten Drogenkartellchefs Liebschaften unterhielt – zumindest behauptete dies die Polizei, während Ávila Beltrán bis heute beteuert, sie sei eine harmlose Immobilienmaklerin. An ihrem Bemühen um äusserliche Attraktivität haben offensichtlich auch die mittlerweile dreieinhalb Jahre in einem Gefängnis in Mexico City nichts geändert: Kürzlich wurde bekannt, dass ihr ein Arzt hinter Gittern das Antifaltenmittel Botox gespritzt hatte, wobei er die Substanz an der Eingangskontrolle als Impfstoff deklarierte. Ausserdem war bereits ein Raum der Krankenstation vorbereitet, um die «Königin» einer eigentlichen Schönheitsoperation zu unterziehen, mit Straffen, Absaugen, Vergrössern und allem Drum und Dran. Doch der Plan flog auf, worauf die Gefängnisdirektorin sowie eine Ärztin suspendiert wurden.