
Dass das Volk das Mediengesetz so kaltblütig kassiert hat, ist vielleicht eine der erstaunlichsten Niederlagen, die sich in der jüngeren Geschichte der Schweiz zugetragen hat. Erstaunlich, weil streng genommen zwei Männer im Alleingang dieses Gesetz in die Luft gesprengt haben, das immerhin eine der mächtigsten Branchen des Landes unbedingt wollte: Bruno Hug, ein Verleger, und Philipp Gut, ein Journalist. Irgendwann vor etwas mehr als einem Jahr waren die beiden zum Schluss gekommen, dass sie gegen das Gesetz das Referendum ergreifen, sie sammelten Unterschriften, warben Anhänger, was ihnen alles gelang – obschon die grossen Mächte der politischen Schweiz, auch jene, die ihnen durchaus nahestanden, ob SVP, FDP oder Wirtschaftsverbände, ihnen kaum beisprangen. Es blieb beim Alleingang vom Start bis ins Ziel.
Kolumne von Markus Somm – Eine brutale Niederlage, die uns Journalisten guttut
Das Nein zum Mediengesetz hat vor allem eins gezeigt: Die direkte Demokratie lebt.