Weiterhin ist kein Freihandelsabkommen der Schweiz mit den USA in Sicht – noch nicht einmal formelle Verhandlungen dazu. Die Hoffnungen unseres abtretenden Wirtschaftsministers Johann Schneider-Ammann bei seinem Besuch der Trump-Administration haben sich zerschlagen. Zum Treffen mit dem Bundesrat kam noch nicht einmal der US-Handelsbeauftragte, nur gerade sein Stellvertreter.
Das grösste Problem ist nicht eine zu sture Schweizer Landwirtschaft oder dass der US-Handelsbeauftragte mit anderen Konfliktherden ausgelastet wäre. Das Scheitern der Schweizer Delegation steht vor dem Hintergrund einer für unser Land weit dramatischeren Entwicklung: Seit dem Amtsantritt von Donald Trump in den USA ist eine internationale Weltordnung, die auf für alle geltenden Regeln basieren sollte, noch nicht einmal mehr ein ausreichend gestütztes Ideal. Der Realität hat sie schon zuvor nicht entsprochen.
In dieser neuen Welt zählt ausschliesslich die Macht des Stärkeren. Und das sind die USA. Die Amerikaner unter Donald Trump sind weit weniger an einem Freihandelsvertrag interessiert als die Schweiz. Die Schweiz exportiert deutlich mehr in die USA als umgekehrt. Während die Warenexporte in die USA rund 15 Prozent aller Schweizer Exporte ausmachen, liegt der Anteil der amerikanischen Exporte in die Schweiz gerade mal bei 1,4 Prozent.
Was als richtig und was als falsch gilt, diktieren die Amerikaner. Handelsdefizite mit Handelspartnern taxieren sie als unfaire Handelspraktiken der anderen. Den eigenen Anteil daran blenden sie aus. Seit zwei Jahren führen die Amerikaner unser Land wegen unserer Überschüsse nebst China und anderen auf einer Beobachtungsliste von Ländern, die verdächtigt werden, unfaire Währungs- und Aussenhandelspraktiken anzuwenden.
Auf Verhandlungen und Abkommen zum Aussenhandel bleibt die Schweiz angewiesen. Aber das Umfeld hat sich deutlich verschlechtert – und das hat das Land gestern deutlich zu spüren bekommen.
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Eine Folge der Weltordnung unter Trump
Die Schweiz bekommt kein Freihandelsabkommen mit den USA. Unter dem aktuellen US-Präsidenten dürfte das auch so bleiben.